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Metabolische Regulation der Plasmazellfunktion und der Antikörper-Glycosylierung
Antragsteller
Professor Bertram Bengsch, Ph.D.; Professor Dr. Reinhard Voll
Fachliche Zuordnung
Immunologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 505372148
Plasmazellen (PC) können bis zu 10.000 Antikörpermoleküle pro Sekunde produzieren. Eine derart hohe Proteinbiosynthese mit anschließender N-Glykosylierung am Fc-Teil erfordert spezielle Anpassungen des PC-Metabolismus. Neben protektiven Antikörpern können PC jedoch auch Autoantikörper produzieren, die zur Pathogenese von Autoimmunkrankheiten wie dem systemischen Lupus erythematodes (SLE) beitragen. Im Vergleich zu kurzlebigen PC zeigen langlebige PC eine deutlich erhöhte Glukoseaufnahme, wodurch primär Substrate für die Antikörperglykosylierung bereitstellt werden und weniger die ATP-Erzeugung verstärkt wird. IgG Glykosylierung am Asn297 bestimmt entscheidend die Halbwertszeit und Effektorfunktionen von IgG, einschließlich der Affinität zu den verschiedenen Fc-gamma-Rezeptoren, und somit pro- versus anti-inflammatorische Eigenschaften. Das übergeordnete Ziel dieses Projekts ist es zu ergründen, wie Signale im autoimmunen/ inflammatorischen Mikromilieu den Phänotyp, den Metabilismus, die Resistenz und die Funktion einschließlich der Antikörpersynthese und Glykosylierung beeinflussen. Wir stellen die Hypothese auf, dass PC in entzündeten, vermutlich hypoxischen Organen andere metabolische Stoffwechselwege nutzen als PC in einem nicht-entzündlichen Milieu. Metabolische Anpassungen dürften die Ig Glykosylierung reduzieren, insbesondere die Sialylierung, wodurch Entzündungsprozesse gefördert werden. Basierend auf der metabolischen Charakterisierung von PC-Subpopulationen werden wir neue Therapiestrategien für Autoantikörper-vermittelte Krankheiten entwickeln, z. B. durch selektive Interferenz mit Stoffwechselwegen, die bevorzugt in pathogenen PC-Subpopulationen aktiv sind.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen