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Die Logik der Präsumptionen in der Frühen Neuzeit
Antragsteller
Privatdozent Dr. Andreas Blank
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung von 2007 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 52814579
Eine Präsumption ist eine Annahme, die in Unkenntnis von Umständen gemacht wird, die notwendig wären, um diese Annahme zu bestätigen. Eine Präsumption kann deshalb (im Regelfall) von neuen Informationen überholt werden. Dennoch ist eine Präsumption nicht eine bloße Hypothese: sie ist eine Annahme, die angesichts unserer Unkenntnis relevanter Umstände rationalerweise gemacht wird. Was eine solche Annahme rational macht, und welche Rolle Präsumptionen in rationalen Argumentationen spielen, ist ein heftig debattiertes Thema in der Logik der frühen Neuzeit. Mit dem Aufkommen der Cartesianischen Logik und ihrem Gewissheitsideal tritt die Logik der Präsumptionen in den Hintergrund. Sie spielt allerdings in Leibniz’ Überlegungen zur Argumentationstheorie eine wesentliche Rolle. Das Ziel des Projektes ist, zentrale Themen der bisher weitgehend unbekannten frühneuzeitlichen Präsumptionstheorien, von etwa 1530 bis zu Leibniz, zu erforschen: das Verhältnis von Präsumption und revidierbarer Überzeugung, von Präsumption und juristischer Fiktion, von Präsumption und deontischer Logik, und von Präsumption und der Metaphysik der Modalitäten. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, wie sich die frühneuzeitlichen Präsumptionstheorien zu aktuellen Theorien verhalten.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Gastgeber
Professor Dr. Volker Peckhaus