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Gespräche von Text zu Text. Paul Celans Heidegger- und Hölderlinlektüren

Antragsteller Dr. Robert André
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5279510
 
Das Aufeinandertreffen zwischen dem Dichter und Juden Paul Celan und dem Denker Martin Heidegger im Sommer 1967 gibt seit Jahren Anlaß zu Spekulationen. Die vorgelegte Arbeit weist durch Quellenstudien und eingehende Textanalysen nach, daß dieser außergewöhnlichen Begegnung auf seiten Celans ein um 1953 einsetzender Prozeß sowohl der Annäherung an das Denken Heideggers als auch der Entgegensetzung gegenüber dem Philosophen vorausging. Diese ambivalente Entwicklung wird anhand von bisher nicht beachteten Gedichten in seiner Komplexität vorgeführt. Wert wurde darauf gelegt, sich nicht nur auf die viel beachtete Georg-Büchner-Preisrede Celans zu beziehen, sondern trotz der fundamentalen Schwierigkeiten, Celans Gedichte hermeneutisch zu erschließen, gerade diese zur Grundlage für die Verhältnisbestimmung der drei im Titel genannten Autoren zu nehmen. Die Dissertation erläutert auf diesem Wege die wesentlichen Unterschiede zwischen Celans und Heideggers Hölderlinrezeption und sie führt in diesem Zusammenhang auch vor, in welcher Weise von Celans Lyrik her eine Relektüre der Dichtung Hölderlins möglich ist. Die Studie geht also auf zwei wesentliche 'Intertexte' ein, mit denen Celan das Gespräch suchte und auf der Ebene der Texte auch führte. Zugleich geht es ihr darum, die zukünftigen Möglichkeiten der Celan-Philologie zu erkunden, der sich durch die allmähliche Öffnung des Nachlasses von Celan zahlreiche neue Aufgaben und methodische Schwierigkeiten stellen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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