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Bio- und Kohlenstoffisotopen-Stratigraphie zur Datierung paläo-ozeanographischer Veränderungen der späten Kreidezeit in Sedimentabfolgen südlicher Breitengrade (Expedition 392 Agulhas Plateau)

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527687229
 
Die nahezu vollständigen Sedimentabfolgen, die während der Expedition 392 (Anfang 2022) in den südlichen hohen Breiten erbohrt wurden, bieten eine einzigartige Gelegenheit, die Entwicklung des Erdklimas während der späten Kreidezeit auf Zeitskalen von Tausenden bis Millionen von Jahren zu untersuchen. Dieser Zeitraum ist bekannt für einen markanten Übergang von einem Treibhausklima in der mittleren Kreidezeit zu einer Abkühlung in der späten Kreidezeit und frühen Paläogen. Dieser globale Klimaübergang birgt ein großes Potenzial für ein besseres Verständnis des Zusammenspiels zwischen klimatischen Veränderungen und Prozessen der Kohlenstoffsequestrierung auf kurzen bis langen Zeitskalen. Eine grundlegende Voraussetzung für die erfolgreiche Erforschung dieser übergreifenden Klima-Kohlenstoff-Trends ist die Entwicklung eines robusten stratigraphischen Rahmens. Mit diesem Projekt sollen daher biostratigraphische und magnetostratigraphische Daten die während der Expedition 392 erarbeitet wurden mit neuen chemostratigraphischen Daten basierend auf Kohlenstoffisotopie für die drei Kerne U1579 (Zentral-Agulhas-Plateau), U1580 (südliches Zentral-Agulhas-Plateau) und U1581 (tiefer flacher Teil des Transkei-Beckens) eine hochauflösende Stratigraphie etabliert werden. Die ausgewählten Kerne umfassen einen nahezu vollständigen Datensatz von Sedimenten aus dem frühen Cenoman bis zum Maastricht, von der anfänglichen Sedimentation bis hin zu offenen und tiefen Meeresbedingungen für das zentrale und südliche Zentral-Agulhas-Plateau und den dauerhaft tiefen Beckenbereich des Transkei Beckens. Dieser Ansatz wird Aufschluss darüber geben, wie die Sedimentation auf dem Agulhas-Plateau unmittelbar nach der Bildung ozeanischer Kruste vor ~100 Ma begann und wie die sich entwickelnden Meeresverbindungen zwischen den Becken des Südatlantiks, des Südlichen Ozeans und des südlichen Indischen Ozeans die Sedimentation und Klimabedingungen auf unterschiedlichen Zeitskalen beeinflussten. Komplementäre D13C (Abweichung zwischen d13Ccarb. und d13Corg.), organische (TOC) und anorganische (CaCO3) Kohlenstoff-, Stickstoff- und Schwefelgehalte werden benutzt, um einen Einblick in die generelle Entwicklung des pCO2, des Kohlenstoffgehalts im Sediment und der Bodenwasser-Redox-Bedingungen zu erhalten. Das vorgeschlagene Projekt ist risikoarm und kostengünstig und bildet eine wichtige Grundlage für die zurzeit laufenden und zukünftigen Forschungsprojekte im Rahmen der IODP Expedition 392.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Großbritannien
Kooperationspartner Professor Dr. Thomas Wagner
 
 

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