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Genealogie als Monument und Argument. Der Beitrag dynastischer Wappen zur politischen Raumbildung der Neuzeit
Antragsteller
Professor Dr. Kilian Heck
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5275300
Die Demonstration dynastischer Verbindungen war in Mittelalter und früher Neuzeit eine wichtige Voraussetzung für die korrelierenden Zusammenhänge von Politik und Religion - und dies gerade zu einer Zeit, die von einem ausgeprägten Sinn für ständisch-protokollarische Etikette, für zeremonielle Formen und visuelle Symbole bestimmt war. Verwandschaftliche Zusammenhänge wurden ab dem Ende des 12. Jahrhunderts durch heraldische Zeichen veranschaulicht. Wappen und Wappensystemen kam deshalb in einer Zeit, in der Generalogie eine wichtige Kategorie gesellschaftlichen Handelns war, eine zentrale Bedeutung für die politische Ikonographie zu. Die Arbeit untersucht solche genealogischen Wappensysteme bei drei ausgewählten Gruppen von dynastischen Denkmalen: Sakral- bzw. Profanräume, Grabmonumente sowie Landkarten. Die insgesamt zwölf Fallbeispiele beziehen sich auf das Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und umfassen einen Zeitraum vom Ende des 15. bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Ein Ergebnis der Arbeit besteht darin, daß mit Wappen neben dem personalen Verband der Dynastie zugleich eine räumliche Einheit wie ein Festaal oder ein ganzes Territorium visuell markiert werden kann. In diesem Sinn strukturieren Wappen in ihrer Funktion als Grenzmarke die neuzeitlichen Räume und setzten insgesamt eine "Verräumlichung des Historischen" (Stefan Germer) in Gang.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen