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Ein Big Data-Ansatz zur Rekonstruktion des Hydroklimas in Australien (Neogen - Quartär)
Antragsteller
Professor David De Vleeschouwer, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527307807
Heute gibt es in Australien verschiedene Klimaregime: im Norden den tropischen Klimagürtel, in der Landesmitte den subtropischen Klimagürtel (einschließlich Wüsten und Grasland) und im Süden den gemäßigten Klimagürtel mit mediterranen Charakter. Das Klima Australiens wird somit von den atmosphärischen Hadley und Ferrel Zellen geprägt. Satellitenbeobachtungen und Klimamodelle deuten darauf hin, dass sich die intertropische Konvergenzzone (ITCZ) derzeit verengt und verstärkt, wobei für die nahe Zukunft keine Umkehr dieses Trends prognostiziert wird. Noch umfangreichere Veränderungen in der Breitenausdehnung und Intensität dieser atmosphärischen Zellen können auf Zeitskalen jenseits der instrumentellen Aufzeichnungen stattgefunden haben, aber der Mangel an hochauflösenden Paläoklima-Rekonstruktionen (in Raum und Zeit) erschwert die Bewertung der Empfindlichkeit des australischen Klimas gegenüber einer Vielzahl von Einflüssen. In diesem Vorschlag geht es darum, die Bandbreite der Beobachtungsdaten mit geologischen Sedimentsequenzen zu erweitern, die durch Meeresbohrungen gewonnen wurden. Mein Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass sich die Niederschlagsmuster in Australien während des gesamten Neogens in Zeiträumen von Millionen Jahren stark verändert haben. Ein raum-zeitlicher Überblick fehlt jedoch noch. Ich schlage vor, diesen Bedarf durch einen kontinentalen Ansatz zu decken, indem ich Paläoklima-Zeitschnittkarten auf der Grundlage von Proxydaten aus Meeresbohrungen der letzten 23 Millionen Jahre erstelle. Durch die Aneinanderreihung dieser Karten entsteht ein Paläoklima-Zeitraffer, der Veränderungen des Hydroklimas und der Meeresoberflächentemperatur (SST) in Raum und Zeit sichtbar macht. Dieser Big-Data-Ansatz nutzt das Potenzial, vorhandene Daten auf bisher unerforschte Weise aufzuwerten.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
Italien, Österreich, Taiwan, USA
Mitverantwortliche
Dr. Ewa Burwicz-Galerne; Professor Dr. Harald Strauß
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Dr. Gerald Auer; Professorin Dr. Beth A. Christensen; Dr. Toni Giorgino; Professor Dr. Jeroen Groeneveld