Die Evolution der Oniscoidea und der Einfluß der Kontinentaldrift auf die Biogeographie der Crinocheta (Crustacea: Isopoda: Oniscidea:)

• Antragsteller: Dr. Andreas Leistikow
• Fachliche Zuordnung: Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
• Förderung: Förderung von 2000 bis 2003
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5272606

Es soll die Evolution der wichtigsten Teilgruppe der Crinocheta, der Oniscoidea, rekonstruiert werden. Die ursprünglichen Vertreter der Crinocheta sind die Vertreter der sogenannten Familien Philosciidae, Oniscidae und Scyphacidae; das Verständnis der Evolution dieser Taxa spielt eine Schlüsselrolle für die Rekonstruktion der Phylogenie der Crinocheta, der Gruppe, zu der die meisten Landasseln und auch alle näher bekannten, quasi kosmopolitischen Formen zählen. Sie spielen in terrestrischen Ökosystemen, und hier vor allem in den tropischen Regenwäldern, eine bedeutende Rolle bei der Zerkleinerung der Laubstreu. Um ein tieferes Verständnis der Stoffkreisläufe in terrestrischen Ökosystemen erreichen zu können, ist es wichtig, auch die stammesgeschichtlichen Zusammenhänge, die der heute beobachtbaren Diversität zugrunde liegen, zu erfassen. Da besonders die Philosciidae ein Paraphylum darstellen, das heißt, nicht näher mit einander verwandte Formen umfaßt, was einer mangelhaften Arbeitsweise im vergangenen Jahrhundert und Unkenntnis der Theorie der Phylogenetischen Systematik entspringt, ist davon auszugehen, daß eine sorgfältige Analyse der Verwandtschaftsverhältnisse auch Aufklärung über die nächsten Verwandten unserer bekannten heimischen Formen bringen wird. Ein Verständnis der Evolution der Oniscoidea ist auch für eine Analyse der Verbreitungsmuster unter Berücksichtigung der Theorie der Kontinentaldrift von besonderer Bedeutung. Zur Klärung dieser Fragen sind morphologische Arbeitsmethoden unter Einsatz der Licht- und Elektronenmikroskopie vorgesehen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Beteiligte Person: Professor Dr. Thomas Bartolomaeus