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Zeitenwende?! Umbrüche, Emotionalisierungen und (Re-)Polarisierungen geopolitischer Identitäts- und Risikodiskurse in Deutschland im Angesicht des russischen Eroberungskrieges in der Ukraine

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 526017286
 
Der jüngste kriegerische Überfall Russlands auf die Ukraine bringt eine Erschütterung in die Leitbilder der Geopolitik, wie sie die Welt seit dem 11. September 2001 nicht mehr gesehen hat. Das Projekt analysiert aus einer diskurstheoretischen und empirischen Perspektive, wie sich in diesem historischen Moment die geopolitischen Risikodiskurse verschieben und die politischen Debatten verändern. Am Beispiel der (re-)polarisierten politischen Diskurse in Deutschland (Hauptfokus Bundestag) werden drei miteinander verwobene Schwerpunkte untersucht. Das Projekt betrachtet erstens den sich derzeit vollziehenden diskursiven Bruch als eine Möglichkeit, theoriegeleitet etwas über die Rolle der Archive der Geopolitik bei einer (Re-)Polarisierung geopolitischer Leitbilder im Angesicht einer aktuellen Krise zu lernen. Empirisch sollen die Konturen der sich signifikant verändernden deutschen geopolitischen Risiko- und Sicherheitsdiskurse herausgearbeitet werden. Damit eng verbunden werden im zweiten Schwerpunkt die kollektiven “politics of emotion“ (Ahmed 2014 [2004]) untersucht, die aufgrund der besonderen Situation des Krieges die geopolitischen Identitätskonstruktionen polarisieren. Es geht insbesondere um die emotionalen Aufladungen geopolitischer Konstruktionen des Eigenen und Fremden, die in der deutschen Politik und ausgewählten Referenzmedien mit der Wahrnehmung des Krieges einhergehen. Auf dieser Grundlage untersucht das Projekt in seinem dritten Schwerpunkt, in welcher Weise Schlüsselakteur*innen aus dem Feld der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik diese diskursiven Brüche und Emotionalisierungen als machtvolle Einschränkungen ihrer politischen Subjektivierungen und Handlungsmöglichkeiten wahrnehmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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