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Einfluss der Nutzung mobiler Medien im Selbstmanagement chronischer Erkrankungen (TP2: Wirkung)

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456132969
 
Hintergrund: Mobile Medien haben aufgrund ihrer Ubiquität und Interaktivität großes Potenzial, die Grenzen traditioneller Selbstmanagementprogramme bei chronischen Erkrankungen zu überwinden. Evidenzsynthesen bestätigen dieses Potenzial, zeigen aber auch Limitationen auf: Mangel an Langzeitstudien, Vernachlässigung des breiten Spektrums mobiler Anwendungen und theoretischer Fundierung, mangelndes Verständnis der Wirkungsmechanismen. Für ein besseres Verständnis sollten Theorien der kontinuierlichen Nutzung (u.a. Unified Theory of Acceptance and Use of Technology 2) und des Gesundheitsverhaltens (z. B. Theory of Planned Behavior, Common Sense Model of Self-Regulation) einbezogen, Nutzungsdeterminanten und -muster berücksichtigt und deren Einfluss auf kognitive, verhaltensbezogene und gesundheitliche Folgen über einen längeren Zeitraum betrachtet werden. Auch gilt es, sich mit der Vielfalt an Kanälen und Charakteristika von mHealth-Angeboten innerhalb des mobilen Ökosystems zu befassen und interpersonale, organisationale und gesellschaftliche Kontexte zu berücksichtigen. Ziele: IP2: Wirkung zielt darauf ab, (1) das Spektrum an Kanälen, -Funktionen und -Charakteristika zu systematisieren, um herkömmliche Systematisierungen auf das gesamte mobile Ökosystem auszuweiten, (2) Muster kontinuierlicher Nutzung unter Berücksichtigung von Nutzungsdeterminanten, Datenschutz und sozialen Einflüssen zu identifizieren, (3) den Wirkungsprozess des mobilen Selbstmanagements chronischer Krankheiten auf kognitive, verhaltensbezogene und gesundheitliche Folgen unter Berücksichtigung von Wechselwirkungen und sozialen Einflüssen zu analysieren. Arbeitsprogramm: Das Teilprojekt umfasst drei Studien: (1) Meta-Analyse von Wirkungsstudien unter Berücksichtigung des gesamten mobilen Ökosystems, (2) zwei vierwellige Panelbefragungen mit Personen mit Diabetes bzw. Asthma/COPD, (3) eine Inhaltsanalyse der genutzten mHealth-Angebote (basierend auf Studie 2) unter Verwendung der adaptierten Systematisierung (basierend auf Studie 1), deren Ergebnisse in die Analyse von Studie 2 integriert werden. Kooperationen innerhalb der Forschungsgruppe: TP2: Wirkung arbeitet eng mit TP1: Nutzung, TP3: Privatheit und TP6: Organisationen zusammen und ist Teil der Konzeptgruppen KG: Kontinuierliche Nutzung und KG: Erwartungs-Bewertungs-Theorien. Erwartete Ergebnisse/Beiträge: Die Ergebnisse werden bestehende Systematisierungen von App-Charakteristika verbessern und zur übergreifenden Fragestellung der Nutzung digitaler Medien für das Selbstmanagement chronischer Erkrankungen beitragen, indem sie den langfristigen Prozess der Nutzung mobiler Medien für das Selbstmanagement chronischer Erkrankungen unter Berücksichtigung sozialer Einflüsse theoretisch und empirisch spezifizieren. Durch die Integration problem- und emotionsfokussierter Coping-Mechanismen trägt dies auch zur Coping-Forschung bei und liefert nicht zuletzt praktische Erkenntnisse für App-Entwicklung und Gesundheitswesen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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