Rolle von intrazellulären MAPK Signalwegen bei der Immundefizienvirus/Wirtszell-Interaktion
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im Rahmen des Projektes “ Rolle von intrazellulären MAPK Signalwegen bei der Immundefizienzvirus/Wirtszell-Interaktion ” wurden (1) Fragen zum Einfluss von Mitogen-aktivierten Protein Kinasen (MAPK)-Signalwegen auf die Reaktivierung von HIV-Proviren aus dem latent HIV-infizierten CD4+CD45RO+ T-Zell-Gedächtnisreservoir bearbeitet und (2) ein neues mathematisches Model zur Beschreibung der Teilungsdynamik stimulierter T-Lymphozyten entwickelt. Im ersten Teilprojekt wurde die Erzeugung von latent HIV-infizierten CD4+CD45RO+ Gedächtnis-T-Zellen optimiert. Essentiell war die mehrfache Zugabe von IL-7, wodurch die Kontraktion der anti-CD3-/anti-CD28-Antikörper-stimulierten T-Zellen verhindert werden konnte. Mittels MAPK-Inhibitoren konnte die Reaktivierung von HIV aus dem latent-infizierten Reservoir gehemmt werden. Die Hemmung der Signalwege verringerte allerdings auch die zelluläre Aktivierung der CD4+CD45RO+ Gedächtnis-T-Zellen sowie die Effektorfunktion antigenspezifischer T-Zellen. Damit geht eine verminderte HIV Ausbreitung mit einer Verringerung der Immunfunktion einher. Da MAP-Kinase-Inhibitoren auf die Wirtszellen von HIV wirken, könnten entsprechende Therapeutika gegen Medikamenten-resistente Viren eingesetzt werden. Die Machbarkeit muss allerdings in klinischen Studien nachgewiesen werden. Derzeit laufen klinische Studien zum Einsatz von MAP-Kinase-Inhibitoren in der Krebtherapie. Im zweiten Teilprojekt haben wir ein neues Model zur Analyse der Zellproliferationsdynamik nach CFSE-Markierung von Zellen entwickelt. Es erlaubt die Parameter der Zellproliferation direkt aus dem Kurvenverlauf der Zellzahl markierter Zellen als Funktion der CFSE-Intensität zu gewinnen. Dieses Model wird bei der Analyse von Proliferationseigenschaften von Immunzellen bei unterschiedlichen Erkrankungen sehr hilfreich sein.