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Analyse von Missklassifikationseffekten in der epidemiologischen Risikoattribuierung

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2000 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5246552
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Forschungsvorhaben hatte sich in der zweiten Förderphase das Ziel gesteckt, methodische Lücken im epidemiologischen Konzept der Risikoattribuierung in einer allgemeinen multifaktoriellen Modellsituation zu schließen, um das bislang primär in theoretischen Arbeiten diskutierte Konzept für praktische epidemiologische Anwendungen zugänglich zu machen. Dieses Ziel konnte in weiten Teilen erreicht werden. Offene Fragen der konkreten Ausgestaltung von Allokationsregeln zur Aufteilung des in einem Verbund mehrerer Faktoren entstehenden Risikos auf die einzelnen involvierten Faktoren, die durch neuere Publikationen zur Risikoattribuierung aufgetreten waren, konnten eindeutig beantwortet werden. Die seit Beginn des Forschungsvorhabens präferierte, auf den spieltheoretischen Überlegungen zum Shapley-Wert basierende Vorgehensweise zeigte klare Vorzüge gegenüber alternativen Vorschlägen. Die Konstruktion von Punkt- und Intervallschätzern für die epidemiologischen Parameter gelang, wobei sich in Simulationen herausstellte, dass oft recht extreme Anforderungen an den notwendigen Stichprobenumfang entstehen, die nur durch komplexitätsreduzierende Annahmen über das Zusammenspiel der Faktoren abgemildert werden können, was die Gefahr einer verzerrten Schätzung in sich birgt. Intervallschätzer auf der Basis asymptotischer Überlegungen und verschiedener Resampling-Verfahren konnten entwickelt werden und erwiesen sich in den Simulationen als gut geeignet, um die Präzision der Punktschätzung zu vermitteln; die besten Resultate wurden in diesem Zusammenhang mit der BCA-Variante des nichtparametrischen Bootstraps erzielt. Die unterschiedlichen Methoden zur Punkt- und Intervallschätzung wurden in zwei Paketen der statistischen Programmierumgebung R (je eins für Anwendungen in Fall-Kontroll-Studien (ParCCs) und Kohortenstudien (pARtial)) benutzerfreundlich implementiert und über das R-Archiv(http://cran.r-project.org/web/packages/) der Allgemeinheit für die praktische Nutzung zur Verfügung gestellt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • "Comparison of confidence intervals for adjusted attributable risk estimates under multinomial sampling". Biometrical Journal 2006;48:805-819
    A. Lehnert-Batar, A. Pfahlberg, O. Gefeller
  • "Quantitative assessment of the responsibility for the disease load in a population". In: C. Weihs, W. Gaul (eds.): Classification - the ubiquitous challenge, pp. 109-117. Berlin: Springer-Verlag 2006
    W. Uter, O. Gefeller
  • "The attributable risk in a multifactorial situation: Evaluation of different methods of partitioning". Methods of Information in Medicine 2006;45:404-408
    C. Rabe, O. Gefeller
  • "Generalized approaches to partitioning the attributable risk of interacting risk factors can remedy existing pitfalls". Journal of Clinical Epidemiology 2007;60:461-468
    C. Rabe, A. Lehnert-Batar, O. Gefeller
  • "Point and interval estimation of partial attributable risks from case-control data using the R-package pARccs". Computer Methods and Programs in Biomedicine 2009;94:88-95
    C. Rämsch, A. B. Pfahlberg, O. Gefeller
 
 

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