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Sohr Damb/Nal: Rekonstruktion einer prähistorischen Kulturlandschaft

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2000 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5245834
 
Vom späten 4. Jt. v. Chr. bis etwa 2000 v. Chr. waren Zentral- und Südbaluchistan durch zwei der größten Kulturkomplexe der Region miteinander verbunden. Der Nal-Komplex breitete sich ab 3000 v. Chr. langsam nach Süden aus und erreichte auch die Indusebene. Er fällt somit in die Zeit der Entstehung der ersten Hochkultur im Indischen Subkontinent. Ab 2800/2700 v. Chr. tritt, vor allem im Süden, der Kulli-Komplex auf und löst den Nal-Horizont schliesslich ab. Jener hatte als einziger Kulturkomplex in Baluchistan noch neben der Induskultur Bestand. Die Beziehungen verlagerten sich jedoch vom Norden nach Südostiran und auf die Arabische Halbinsel. Beide Kulturkomplexe sind von grundlegender Bedeutung für das Verhältnis der Prozesse, die die zunehmende kulturelle, vielleicht auch politische und soziale Integration der Induskultur begeiteten und die sich auch auf die Randgebiete auswirkten. Aufgrund äusserer Umstände fanden seit mehr als 40 Jahren in dem Kerngebiet keine Forschungen mehr statt. Als Schlüsselfundorte dienen statt dessen weit entfernte Plätze wie Mehrgarh-Nausharo, Miri Qalat und Amir. Sohr Damb-Nal ist einer der wenigen Tells im Zentrum, an dem Nal und Kulli in stratifizierter Abfolge vorkommen. Eine systematische Ausgrabung eröffnet daher zahlreiche Perspektive, die über die relative und absolute Chronologie und interne Entwicklungsprozesse hinaus auch Aspekte wie Subsistenz, Umwelt, regionale Variabilität und überregionale Beziehungen umfassen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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