Detailseite
Genetische Heterogenität und klinische Variabilität der Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie
Antragsteller
Professor Dr. Manfred Wehnert
Fachliche Zuordnung
Humangenetik
Förderung
Förderung von 2000 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5244692
(Wortlaut des Antrags)Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie (EMD) ist eine seltene neuromuskuläre Erkrankung mit frühzeitigen Kontrakturen, progredienter humeroperonealer Muskelschwäche sowie lebensbedrohlichen kardialen Leistungsstörungen bzw. Kardiomyopathie. Die EMD ist klinisch außerordentlich variabel. Phänotypisch ähnelt sie einigen Formen der Gliedergürtel-Muskeldystrophien (LGMD). Genetisch ist die EMD heterogen. Bisher wurden zwei Gene für Proteine der inneren Kernmembran, das Emerin- und das Lamin A/C-Gen, mit EMD assoziiert. Sowohl die große Zahl von EMD-Patienten ohne Emerin- bzw. Lamin A/C-Mutationen als auch bisher verfügbare Daten über den Aufbau der Kernmembran weisen auf weitere genetische bzw. Locus-Heterogenität hin. Mit Hilfe einer Kandidatengen-Strategie und der Linkage-Analyse sollen im geplanten Projekt weitere Gene für autosomale EMD Formen gefunden werden. Dazu sollen EMD-Patienten und Familien, die zu keinem der bekannten Defekte gehören, genutzt werden. Die detaillierte Erfassung klinischer Daten bei Betroffenen soll zusammen mit molekulargenetischen Befunden helfen, die klinische Variabilität der Erkrankung zu erfassen und spezifische EMD-Formen besser voneinander abzugrenzen. Die Ergebnisse werden zur Entwicklung neuer diagnostischer Methoden und einer verbesserten genetischen Beratung für diese EMD-Formen führen. Darüber hinaus sind weitere Einsichten in die Funktion des lamina-assoziierten Komplexes zu erwarten, die als Ausgangspunkt für neuartige Therapieansätze dienen können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen