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Von der Handzeichnung zum digitalen Modell. Der Palatin in Rom als Fallstudie zur Wissenserzeugung in der Archäologie

Antragstellerin Dr. Barbara Sielhorst
Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 524436111
 
Das Projekt verfolgt das Ziel, erstmals die bei der archäologischen Erforschung des Palatins in Rom von der Frühen Neuzeit bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts produzierten Visualisierungen sowie deren Techniken und Methoden systematisch zu erfassen und zu analysieren. Damit soll ein grundlegender Beitrag zur Praxis der bildlichen Dokumentation und Rekonstruktion als Praktiken der Wissenserzeugung geleistet werden, der neben neuen Informationen zum Denkmal selbst auch grundlegende wissenschaftsgeschichtliche Erkenntnisse einbringen wird. Anders als in bisherigen Studien zu einzelnen Denkmälern oder Gattungen von Visualisierungen des antiken Rom geht es im Projekt um einen größeren topographischen Komplex und den Umgang mit bildlichen Dokumentationen in archäologischen Forschungsprozessen. Dabei ist der zeitliche Rahmen weit gespannt und reicht von ersten Plänen und Ansichten des Palatins in der Frühen Neuzeit bis zu aktuellen computergestützten Verfahren der Bildproduktion. Durch den langen Untersuchungszeitraum treten Veränderungen und Brüche in den Bildern deutlich zu Tage und ermöglichen eine Analyse der dafür verantwortlichen Faktoren. Darüber hinaus kann durch die Langfristperspektive des Projektes auch der Einfluss von früheren Bildern auf die nach ihnen entstandenen Visualisierungen untersucht und somit die Frage beantwortet werden, wie Bildkonventionen entstehen, sich wandeln und die Forschungsfragen und -ergebnisse nachhaltig prägen. Als zentrales Analyseinstrument wird parallel zur analytischen Monographie ein Geoinformationssystem zur Visualisierungsgeschichte des Palatins („PalatinGIS“) innerhalb der iDAI.world aufgebaut. Es ermöglicht das nachvollziehbare Vergleichen und Auswerten der bereits vorliegenden umfangreichen Datensammlung (ca. 1.700 Digitalisate) aus privaten und institutionellen Archivbeständen. Das GIS wird nach den FAIR-Prinzipien zugänglich gemacht und steht im Anschluss an das Projekt weiteren Forschungen frei zur Verfügung. Im Zuge seines Aufbaus ergibt sich außerdem die Möglichkeit den heuristischen Mehrwert digitaler Datenaufbereitung kritisch zu reflektieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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