Detailseite
Kaskadeneffekte der top-down Steuerung über Chaoborus-Larven an der Schnittstelle: Fische - Zooplankton
Antragsteller
Professor Dr. Norbert Walz
Fachliche Zuordnung
Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Förderung
Förderung von 1997 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5244182
Die beiden in den Väterseen vorkommenden invertebraten Räuber Chaoborus flavicans und Leptodora kindti haben einen bedeutenden Einfluß auf die pelagische Biozönose. Im Großen und Vätersee kommen beide Arten in doppelt so hoher Abundanz vor wie im Kleinen Vätersee. Ihre speziellen Vermeidungsstrategien, wie die diurnale Migration der Chaoboruslarven und der fast unsichtbaren hyaline Körperbau von Leptodora (Glaskrebschen) bieten ihnen sehr gute Schutzmöglichkeiten vor den planktivoren Fischen. Auf Chaoborus liegt offensichtlich der Hauptprädationsdruck im Stadium der Verpuppung. Beide Arten lassen eine räumliche und zeitliche Einnischung im Großen Vätersee erkennen. Während Leptodora kindti im Flachwasserbereich der dominierende invertebrate Räuber ist, nimmt seine Abundanz zum Tiefenwasserbereich hin ab und die der Chaoboruslarven steigt. Mit dem Rückgang des IV Larvalstadiums von Chaoborus Anfang des Sommers steigen Abundanzen von Leptodora und mit dem Anstieg der neuen Chaoborus Generation verschwindet Leptodora wieder aus dem Freiwasser. Insgeamt kommen beide Arten in einem Zeitraum von mehr als fünf Monaten in sehr hohen Abundanzen in beiden Seen vor. Versuche mit Enclosure und Nahrungsanalysen führen zu der Annahme, daß die Planktondichte im Großen Vätersee zu gering ist, als daß Chaoborus ihre Beute selektieren kann. Die Ergebnisse der Respiration beziehen sich bisher auf Tiere mit einem einzigen standardisierten Fütterungszustand und zeigen eine hohe Anpassung von Chaoborus an niedrige O2 Konzentrationen. Überwinternde Tiere zeigen dabei eine signifikant höhere Respirationsrate als vor der Überwinterung. Die Respirationsrate des IV Stadiums ist acht mal größer als die des ersten Stadiums und der Anstieg der Respiration fällt mit der Körpergröße insgesamt niedriger aus als bei anderen aquatischen Arten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen