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Bildsprachen der Influencer*innen. Eine bildhermeneutische Exploration mit den Mitteln der visuellen Wissenssoziologie

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 523942925
 
Bildsprachen der Influencer*innen. Eine bildhermeneutische Exploration mit den Mitteln der visuellen Wissenssoziologie.Zu den markantesten Entwicklungen in den gegenwärtigen digitalen Medienwelten gehört ohne Zweifel die rasante Ausbreitung der sozialen Figur der Influencer*in, an der sich eine Reihe von kommunikativen Fähigkeiten bündelt: hohe Reichweite und Resonanz, Sachkenntnis bzw. Expertentum, Wissensvermittlungs- und Multiplikationskompetenz, Unterhaltungsgeschick, Meinungsführerschaft, Vertrauenswürdigkeit und Authentizität, Gemeinschaftsbildung. Getragen wird die Ausübung dieser Fähigkeiten in der Regel vom Einsatz einer Vielfalt von Film- und Bildästhetiken, die sich der vernetzten digitalen Medialität bedienen und als Aufmerksamkeits-generatoren entfalten. Am plattformbasierten Agieren der Influencer*innen zeigt sich zunehmend deutlicher, inwieweit ‚mediales Sehen‘ als menschliche Konstruktionsleistung von ‚sozialem Sehen‘ kaum mehr trennbar ist. Denn an den durch die digitale Mediatisierung ästhetischer Praktiken sich etablierenden visuellen Ordnungen lassen sich Vergemeinschaftungssprozesse (‚Sehgemeinschaften‘) bzw. die Verfestigung von großen und kleinen sozialen Sinnwelten be-obachten. Durch ununterbrochene, mittels erweiterter Interaktivitätsmöglichkeiten sich ver-stärkende Kommunikationsflüsse vollzieht sich in den verschiedenen Influencer*innen-Communities die Verschmelzung von medialem und sozialem Sehen auf der Basis von sozial aus-gehandelten und akzeptierten, mithin kollektiv eingerichteten und kollektiv wahrzunehmenden Bildoberflächen. Wie verschiedenartig auch immer diese Gemeinschaft generierenden und erweiternden plattformbasierten visuellen Codes und Bildpraktiken sind, ein gemeinsames Cha-rakteristikum des visuellen Handelns der Influencer*innen scheint darin zu bestehen, dass die wiedererkennbaren, typisierten Sehordnungen und visuellen Formate ihrer Bildsprache mit der Bekräftigung des Sensationswerts und der singulär-exzeptionellen Subjektivität des Influencer-Typus einhergehen. Diesem Verhältnis von Typik und Exzeptionalität, massentauglichen Verhaltensmustern und (manchmal an Exotik angrenzenden) Singularitätsansprüchen, Nähe und Distanz will sich das Projektvorhaben mit einem wissenssoziologisch-hermeneutischen Forschungsansatz annähern. Sein zentrales Ziel besteht darin, Deutungs-, Perzeptions-, Orientierungs- und Handlungsmuster, die das visuelle Praxisfeld des bilddigitalen Influencertums strukturieren, herauszuarbeiten. Im Fokus des Forschungsinteresses stehen YouTube-Videoproduktionen und Instagram-Postings. Während in Bezug auf jene mit den Mitteln der hermeneutischen Sequenzanalyse verfahren werden soll, wird die Instagram-Ästhetik mit einer Methodentriangulation aller Vorgehensweisen der Bildhermeneutik der Wissenssoziologie aufgeschlüsselt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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