Detailseite
"Veritas semper maior" - Der philosophische Gottesbegriff Richard Schaefflers im Spannungsfeld von Philosophie und Theologie
Antragsteller
Professor Dr. Bernd Irlenborn
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5236864
Richard Schaeffler gilt als einer der bedeutendsten noch lebenden deutschsprachigen Religionsphilosophen. Sein umfangreiches und vielschichtiges Werk, dabei insbesondere das 800 Seiten umfassende "opus magnum"-"Erfahrung als Dialog mit der Wirklichkeit"-, ist im Grenzbereich zwischen Philosophie und Theologie angesiedelt und thematisiert ihre wechselseitige Durchdringung und Bezogenheit.Das vorliegende Forschungsprojekt untersucht in diesem Zusammenhang die philosophische Theologie Richard Schaefflers. Dabei steht im Mittelpunkt seine Ausarbeitung einer "dialogischen" Erfahrungstheorie, die,im Ausgang einerseits von der Kontingenz der menschlichen Wahrheitsfähigkeit und andererseits der unüberholbaren Pluralität heutiger Erfahrungsweisen, in das Konzept eines transzendentalphilosophischen Gottesbegriffes mündet.Da es zu dieser Thematik noch keine monographische Untersuchung gibt, soll in dem hier vorgestellten Forschungsvorhaben in kritischer Weise die Bedeutsamkeit und die Tragweite von Schaefflers Entwurf einer "dialogischen" Erfahrung in Bezug auf das Verhältnis von Vernunftreligion und Offenbarungsreligion, von Philosophie und christlicher Theologie untersucht werden. Dieses Projekt ist vor allem deshalb wichtig, weil die derzeitige Diskussion dieses Themas - das "philosophisch" auf den Sinn der Rede von einer göttlichen Offenbarung und "theologisch" auf die Begründungsproblematik dieses geschichtlichen Ereignisses mit dem Anspruch auf unbedingte Gültigkeit abhebt - durch den stärkeren Einbezug von Schaefflers Denken wesentliche Impulse gewinnen kann.Die Gliederung der Arbeit umfasst fünf Teile: Im ersten Teil wird einleitend Schaefflers Verständnis von "Wahrheit" analysiert; der zweite Teil hat die Wechselbeziehungen von religiöser, theologischer und philosophischer Gottesrede zum Thema; im dritten Teil geht es im Einzelnen um Schaefflers philosophischen Gottesbegriff; der vierte Teil untersucht die Bedeutung und Tragweite seines Entwurfs im Horizont anderer Konzepte; der fünfte Teil schliesslich stellt ein eigenens Modell vor, das - im Anschluss an Schaefflers ergänzungsbedürftigen Begründungszusammenhang im Hinblick auf die Wahrheitsproblematik - die Möglichkeit einer Vermittlung von christlich unbedingten Wahrheitsanspruch und geschichtlich bedingter Wahrheitsbegründung aufzeigen soll.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen