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Inhaltseffekte beim propositionalen Schließen: Wie interagiert konzeptuelles Wissen mit syntaktischer Struktur
Antragsteller
Professor Dr. Hans Spada
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5230632
Zur Erklärung der bisher sehr kontrovers diskutierten Wirkung des "Inhalts" logischer Argumente auf das deduktive Schließen ("Inhaltseffekte") wird ein neuer Ansatz entwickelt, der explizit zwischen zwei Quellen für Inferenzen unterscheidet: zwischen der syntaktischen Form eines Arguments und dem darin angesprochenen konzeptuellen Wissen. Am Beispiel des konditionalen Schließens mit Negationen sollen dieser dual source-Ansatz ausdifferenziert und wesentliche seiner Annahmen geprüft werden. Aufbauend auf entsprechende Vorarbeiten sind dazu eine kognitive Modellierung in Prolog und vier empirische, experimentelle Untersuchungen zu folgenden Teilfragestellungen vorgesehen: (a) Korrektheit und Nutzungsgrad von Inferenzen aus konzeptuellem Wissen bei systematisch variierten Schlußfiguren, (b) Grad der Sensibilität zur Form-Inhalts-Unterscheidung beim Inferieren, (c) Förderung der Kompetenz zur Form-Inhalts-Unterscheidung beim konditionalen Schließen durch ein formales Training und (d) Förderung der Kompetenz zu formalem Schließen durch ein Training, das auf der Kompetenz für Inferenzen aus dem konzeptuellen Wissen aufbaut. Aufgrund der Arbeit wird eine Integration bisher als widersprüchlich betrachteter Befunde erwartet, ebenso wie eine teilweise Entkräftung der Kritik am Menschen als "logische Niete".
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen