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ARIMAS - Aride Lebenswelten und Anpassungsstrategien des modernen Menschen
Antragsteller
Matthias Blessing
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 522458510
Das ARIMAS-Projekt ist als langfristiges Projekt geplant, das sich detailliert mit der Landschaftsnutzung und -organisation des Homo sapiens während des Middle Stone Age (MSA) und Later Stone Age (LSA) in einer ariden Mikroregion auseinandersetzt. Die Farm Arimas, die als Studienregion vorgesehen ist, liegt in den südlich Karas-Bergen in der Region Karas im Südwesten Namibias. Arimas ist charakterisiert durch ausgetrocknete Flusstäler in steilen Schluchten bestehend aus Dolomit und intrusivem Quarzit. Sie ist die Nachbarfarm zur Farm Uitsig, auf welcher sich die Fundstelle Apollo 11 befindet. Apollo 11 besitzt neben dem ca. 100 km weiter westlich gelegenen Fundplatz Pockenbank eine der längsten Stratigraphie in Namibia, die MSA- und LSA-Schichten lieferten. Apollo 11 ist besonders berühmt für bemalte Steinplatten, die in MSA-Schichten geborgen wurden. Diese wurden auf ca. 27000 BP datiert und stellen damit die älteste figürliche Kunst im südlichen Afrika dar. Trotz der direkten Nähe und einigermaßen intensiver Propsektionstätigkeiten im direkten Umfeld von Apollo 11 wurde die Farm Arimas noch nie systematisch auf archäologische Hinterlassenschaften untersucht. Meine Kollegin Dr. Aurore Val und ich nahmen dies zum Anlass, im Jahr 2021 eine kurze Prospektion durchzuführen, um das archäologische Potential der Farm zu eruieren. Während unserer 8-tägigen Prospektion deckten wir hauptsächlich zwei größere Flusstäler ab, die ungefähr 25% des gesamten Farmgebiets darstellen (exklusive der flachen Hochplateaus der umgebenden Berge) und kartierten all archäologischen Fundstellen. Insgesamt konnten wir 29 Fundstellen identifizieren, die meisten davon Höhlen- oder Abrifundplätze. Darunter waren zehn Höhlen und Abris, die Felskunst auswiesen. Besonders hervorzuheben ist ein Abri, an dessen Decke wir sieben Handabdrücke in roter Farbe identifizieren konnten. Weiterhin sind die flacheren Teile der Flusstäler durch ausgedehnte Freilandfundstellen charakterisiert. Eine Datierung anhand der aufgefunden lithischen Artefakte kann nur grob erfolgen. Die Freilandfundstellen scheinen mit ihrer ausgeprägten Levallois-Komponente eher älteren Phasen des MSA zuzuschreiben zu sein. Für die Höhlen- und Abrifundplätze ist aufgrund der geringeren Funddichte schwierig, jedoch fanden sich sowohl Artefakte typisch für das MSA als auch das LSA in verschiedenen Fundstellen. Wir konnten keine sicher figurativen Darstellungen identifizieren, allerdings muss bemerkt werden, dass viele Farbreste stark verblasst sind, was die Untersuchung natürlich erschwert. Basierend auf unseren bisherigen Ergebnissen ist das archäologische Potential der Farm Arimas als hoch einzuschätzen und eine Weiterführung der Prospektion sowie begleitende Testgrabungen für eine vollständige archäologische Kartierung der Farm wünschenswert. Dies kann als Basis für Ausgrabungen und weitere Forschungen auf der Farm dienen und das ARIMAS Projekt wie hier beantragt, soll der Schaffung dieser Ausgangslage dienen.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
USA
Beteiligte Institution
University of Connecticut
Department of Anthropology
Department of Anthropology
Gastgeber
Professor Christian Tryon, Ph.D.