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Die Anfänge der Besiedlung der deutschen Marsch. Die spätbronzezeitliche Siedlung bei Rodenkirchen - Hahnenknooper Mühle, Ldkr. Wesermarsch

Antragsteller Dr. Erwin Strahl
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 1996 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5221262
 
Die Kenntnisse zur Besiedlung der See- und Flußmarschen entlang der deutschen Nordseeküste reichten bislang nur in die vorrömische Eisenzeit zurück. 1971 wurde aber in der Flußmarsch der Weser bei Rodenkirchen-Hahnenknooper Mühle 2 m unter der heutigen Oberfläche eine Siedlung entdeckt, die nach den ersten jetzt vorliegenden 14-C-Daten in der späten Bronzezeit zwischen kal. ca. 900 und 800 v.Chr. bereits in Nutzung war. Hier waren wegen der tiefen Lage der Fundstelle nicht nur ein ungestörter Schichtenverlauf, sondern, wie Voruntersuchungen gezeigt hatten, auch hervorragende Erhaltungsbedingungen sowohl für Baubefunde aus Holz als auch für andere organische Reste wie Pflanzen, Leder und Textilien zu erwarten.Durch Ausgrabungen in den Jahren 1996-2000 sollen die Baubefunde und die Struktur der Siedlung Hahnenknooper Mühle erfaßt und Material für die Rekonstruktion der bronzezeitlichen Umwelt und Wirtschaftsweise geborgen werden. Die Mehrphasigkeit der Fundstelle läßt die lokalen Veränderungen im Siedlungsgeschehen erkennbar werden. Da die bronzezeitlichen Hausreste anders als auf den Sandböden der Geest in Holz ergraben werden können, werden erstmals Angaben zum Aufgehenden der Häuser in dieser Zeit möglich sein. Die Untersuchungen laufen in der seit langem im Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung bewährten interdisziplinären Zusammenarbeit von Siedlungsarchäologie und naturwissenschaftlichen Disziplinen.Bei den Ausgrabungen 1996-97 konnten im Ausschnitt die Rest von zwei Gehöften freigelegt werden, die von Zäunen umgeben waren. Ein drittes Gehöft ist aus Sondagen bekannt. Das Hauptgebäude der nördlichen Anlage war ein dreischiffiges Wohnstallhaus. 1998 konnten erstmals Bauspuren bzw. -reste sowohl aus der diesem Haus vorhergehenden älteren Phase der Siedlung als auch aus zwei nachfolgenden jüngeren Phasen beobachtet werden. Ziel der Ausgrabungen ist es, die Geschichte der Siedlung wenigstens ausschnittsweise auf der Stelle eines Gehöftes vollständig zu erfassen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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