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Die Volp-Höhlen – Untersuchungen an einer Schlüsselfundstelle zur Kontextualisierung paläolithischer Felsbilder
Antragsteller
Privatdozent Dr. Andreas Pastoors; Professor Dr. Thorsten Uthmeier
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 522090020
Das vorliegende Projekt und stellt sich die Aufgabe, durch Raumanalysen menschlicher Spuren in vielschichtig strukturierten Bilderhöhlen der ausgehenden letzten Eiszeit den statischen archäologischen Funden ihre Dynamik zurückzugeben. Die Bilderhöhlen bieten sich hierfür nicht nur durch die Erhaltung von originalen Fußspuren im bis heute unberührten Höhlenboden, der die Aktivitätszonen miteinander verbindet, an, sondern auch, weil die zentrale Fragestellung nach dem sozialen Kontext ihrer Nutzung sowie ihrer Bedeutung für die Rekonstruktion von spät-eiszeitlichen Ritualen und Glaubensvorstellungen bis heute vollkommen unbeantwortet geblieben ist. Methodisch kommen neben modernsten digitalen Dokumentationswerkzeugen auch ein neuer Ansatz zur Untersuchung von menschlichen Fußspuren zum Einsatz, bei dem indigene Fährtenleser aus Namibia als gleichberechtigte Experten in den Erkenntnisprozess einbezogen werden. Exemplarisch wird das vor mehr als 100 Jahren entdeckte System der Volp-Höhlen (Tuc d’Audoubert und Les Trois-Frères/Enlène) im Südwesten Frankreichs untersucht, das zu den bedeutendsten vielschichtig strukturierten Bilderhöhlen weltweit gehört und einmalige kulturelle Zeugnisse enthält, die etwa 17.000 Jahre alt sind. Das auf 12 Jahre angesetzte Forschungsvorhaben verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele: (1) In den Volp-Höhlen die Identifikation von Aktivitätszonen, ihre räumliche Verortung sowie die Rekonstruktion der Verbindungen zwischen den einzelnen Aktivitätszonen (on-site) und (2) innerhalb des Magdalénien der Pyrenäen die Einbindung der Volp-Höhlen als vielschichtig strukturierte Bilderhöhlen in das regionale Subsistenzsystem (off-site). Es ist zu erwarten, dass durch die umfassenden Analysen der beiden vielschichtig strukturierten Bilderhöhlen Tuc d’Audoubert und Les Trois-Frères/Enlène hochauflösende Daten generiert werden, die Einblicke in die Nutzungskonzepte der beiden Bilderhöhlen erlauben. Mit dem Ansatz der Einbindung der Volp-Höhlen in das regionale Subsistenzsystem verbunden ist die methodisch-theoretische Auseinandersetzung mit der hohen Diversität der Gesamtheit der Bilderhöhlen, woraus Impulse für die Debatte der Bedeutung von Bilderhöhlen zu erwarten sind. Durchgeführt werden die einzelnen Arbeiten in enger Kooperation mit international renommierten Expert:innen, Wissenschaftler:innen französischer Institutionen sowie anderen Universitäten mit Schwerpunkt Ältere Urgeschichte/Paläoökologie und unter Einbindung des wissenschaftlichen Nachwuchses (Doktorand:innen mit Stelle im Projekt), die gemeinsam von den Universitäten Toulouse und Erlangen-Nürnberg betreut werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen