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Privatsphäre-wahrende Interaktion mit am Körper getragenen Computergeräten

Fachliche Zuordnung Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 521601028
 
Neuartige, am Körper getragene Geräte bieten neue, skalierbare Benutzerschnittstellen, die intuitiver und direkter zu bedienen sind. Allerdings birgt die körpernahe Ein- und Ausgabe ernsthafte neue Risiken für die Privatsphäre der Nutzer: Die großen Hand- und Fingergesten, die typischerweise für die Eingabe verwendet werden, sind wesentlich anfälliger für Beobachtung durch Dritte als die etablierten Formen der Toucheingabe. Das gilt in noch größerem Maße für visuelle Ausgabe am Körper. Dies ist besonders problematisch, da am Körper getragene Geräte typischerweise bei mobilen Aktivitäten in nicht-privaten Umgebungen verwendet werden. Das primäre Ziel dieses Projekts ist es, einen Beitrag zur Skalierbarkeit von On-Body-Computing in öffentlichen Umgebungen zu leisten, indem Interaktionstechniken für die Eingabe und Ausgabe privater Informationen entwickelt werden, die eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber Verletzungen der Privatsphäre bieten. Im Mittelpunkt unseres Ansatzes steht das Ziel, die einzigartigen Interaktionseigenschaften des menschlichen Körpers zu nutzen: hohe manuelle Geschicklichkeit, hohe taktile Sensibilität und eine große verfügbare Oberfläche für Ein- und Ausgabe, gepaart mit der Möglichkeit, Ein- und Ausgabe durch variable Körperhaltung flexibel abzuschirmen. Diese Eigenschaften können die Grundlage für neue körperbasierte Ein- und Ausgabetechniken bilden, die skalierbar und (praktisch) unbeobachtbar sind. Dieses Ziel ist bisher weitgehend unerforscht. Es ist sehr anspruchsvoll aufgrund der neuen und höchst unterschiedlichen Formen und Skalierungen von körpernahen Geräten sowie der neuartigen Formen multimodaler Ein- und Ausgabe. Diese werden durch die inhärente Komplexität sozialer Umgebungen, die jeweilige Proxemik und die Aufmerksamkeit von Nutzern und Umstehenden weiter erschwert. Um einen Design-Raum für die Interaktionen zu erstellen, werden wir die Privatsphäre von taktiler Eingabe, visueller und haptischer Ausgabe an verschiedenen Körperstellen empirisch untersuchen, abhängig von der Körperhaltung und den proxemischen Konfigurationen. Anschließend werden wir systematisch körperbezogene Eingabegesten sowie skalierbare Techniken für multimodale Interaktion konzipieren und implementieren, die die Privatsphäre in sozialen Umgebungen hinsichtlich eines generalisierten Bedrohungsmodells wahren. Wir verwenden hierbei Aufmerksamkeitsmodelle, die den menschlichen Körper beinhalten. Die neuen Interaktionstechniken werden empirisch mit Nutzern in realistischen Szenarien und im Labor evaluiert, um zu bewerten, wie ihre Eigenschaften die Benutzerfreundlichkeit, den Datenschutz und die Skalierbarkeit beeinflussen. Beides wird uns helfen, die interne und externe Validität unseres Ansatzes zu verstehen. Wir erwarten, dass die Ergebnisse dieses Projekts wesentlich dazu beitragen werden, die Grundlagen für skalierbare körperbasierte Interaktionen zu schaffen, die die Privatsphäre wahren.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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