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Entwicklungsabhängige Defekte infolge transplazentarer Übertragung von Autoantikörpern gegen NMDA-Rezeptoren und weitere neuronale Antigene
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Angela Kaindl; Professor Dr. Knut Kirmse; Dr. Jakob Kreye
Fachliche Zuordnung
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415914819
Autoantikörper gegen neuronale Proteine können im erwachsenen Gehirn zu schwerwiegenden Störungen der synaptischer Übertragung und der neuronalen Erregbarkeit führen. Darüber hinaus können Autoantikörper, welche während der Schwangerschaft über die Plazenta und die unreife Blut-Hirn-Schranke transportiert werden, auch das sich entwickelnde Gehirn stark beeinträchtigen. In der ersten Förderperiode haben wir ein Mausmodell für den maternofetalen Transfer von Autoantikörpern etabliert und gezeigt, dass Autoantikörper gegen die NR1-Untereinheit von NMDA-Rezeptoren (NMDAR) sowohl kurz- als auch langfristige Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung haben können. Basierend auf diesen Befunden werden wir uns in dem vorliegenden Projekt auf die folgenden Fragen fokussieren: (1) Sind Autoantikörper gegen NMDAR und/oder andere neuronale Antigene bei Müttern von Kindern mit neurologischen oder psychiatrischen Störungen gehäuft nachzuweisen? (2) Welche Netzwerkmechanismen sind für die durch NMDAR-Autoantikörper verursachten neurologischen Entwicklungsdefizite verantwortlich? (3) Zieht die transplazentare Übertragung von Autoantikörpern gegen andere Antigene ebenfalls Hirnentwicklungsstörungen nach sich und liegen diesen ähnliche Pathomechanismen zugrunde? Durch die Zusammenführung klinischer Kohorten und experimenteller Arbeiten an Mäusen beabsichtigen wir, das Ausmaß und die kausalen Mechanismen von Entwicklungsstörungen in dieser neuartigen Gruppe von Erkrankungen aufzuklären. Die angestrebten Erkenntnisse können neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen, die darauf abzielen, lebenslange neuropsychiatrische Morbidität zu reduzieren oder zu verhindern.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen