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Aitiologien in den Wirklichkeitserzählungen der Naturwissenschaften: Zur epistemischen Funktion von Ursprungs(re)konstruktionen

Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458735579
 
Das Projekt untersucht die weit verbreiteten aitiologischen Verfahren der historischen Naturwissenschaften, in denen Gegenwärtiges über die Darstellung historischer Verläufe, einschließlich des Konstruierens und Rekonstruierens von signifikanten Anfangspunkten von Entwicklungen, verstanden und erklärt wird. Ziel des Projekts ist es insbesondere, die erklärenden Evolutionserzählungen in den Biowissenschaften hinsichtlich ihrer Begriffe, Bilder, Verfahren und Instrumentalisierungen sowie der epistemischen Funktionen und des fiktionalen Status der Ursprungsstrukturen zu analysieren. Gefragt wird nach der empirischen Zugänglichkeit der postulierten Ursprünge, ihrem kontrollierten fiktiven Gehalt, ihrer narrativen Einbindung und explanativen Reichweite. Dabei soll, im Zusammenspiel mit den anderen Teilprojekten, das Spezifische der naturwissenschaftlichen Aitiologien und ihre Differenz zu kulturellen Mythen und Ideologien bestimmt werden. Ein Ziel des Teilprojekts ist es dabei schließlich auch, am Beispiel der Aitiologien das Wechselspiel und Ineinander von Fiktionalität und Faktizität, Konstruktion und Rekonstruktion, Narration und Explanation in den historischen Lebenswissenschaften zu untersuchen. Die grundlegende Hypothese des Projekts lautet, dass der Konstruktion eines Ursprungs in den Argumentationen der historischen Naturwissenschaften eine ähnliche, das Mannigfaltige der Erscheinungen ordnende und vereinheitlichende Funktion zukommt wie den Gesetzen in den nomologischen Naturwissenschaften.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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