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Photo-induzierte radikalisch-ionische Übertragungsreaktionen von jeweils zwei funktionellen Gruppen ausgehend von leicht verfügbaren, oximbasierten Surrogaten, die eine Sulfinylgruppe als Bindeglied enthalten
Antragsteller
Professor Dr. Martin Oestreich
Fachliche Zuordnung
Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 520479209
Das Projekt zielt auf die Entwicklung einer neuen Familie an Reagenzien ab, die unter photochemischer Bestrahlung die Übertragung von zwei Molekülfragmenten von einem Surrogat auf C–C-Mehrfachbindungen ermöglicht. Das Reagensdesign ist von Zugänglichkeit (einfache Syntheseoperationen gefolgt von unkomplizierten Aufreinigungsvorschriften) und Skalierbarkeit (Multigrammmaßstab) sowie einem planbaren Baukastenprinzip geleitet. Diese Randbedingungen werden von einer neuartigen oximbasierten Plattform mit einer Sulfinylgruppe als Bindeglied erfüllt. Im Unterschied zur Katalyse unter Energieübertragung mit anderen oximabgeleiteten Systemen beinhaltet die photoredoxkatalysierte Aktivierung der anvisierten Reagenzien eine Einelektronenübertragung, was zu deren Zerfall in ein Radikal und ein Anion nebst Schwefeldioxid führt. Das Radikal könnte sich dann an die ungesättigte C–C-Bindung addieren, woran sich eine radikalisch–polare Kreuzungsreaktion durch oxidatives Quenching durch den Photokatalysator anschlösse. Die hierdurch entstandene kationische Zwischenstufe wird im Anschluss vom zuvor freigesetzten Anion abgefangen. Die Tragfähigkeit dieser Strategie wurde bereits von uns für eine Dihalogenierung von Alkenen, Allenen und Alkinen unter Verwendung eines einfach darstellbaren Dihalogensurrogats gezeigt. Mit dem Einsatz ausgeklügelterer sulfinylverknüpfter, oximbasierter Reagenzien planen wir die Verwirklichung einer Übertragung von Halogencyanen und Silylchloriden sowie, verbunden mit einer C–C-Bindungsknüpfung, Fluorchlorkohlenwasserstoffen und Carbonsäurechloriden auf Alkene und weitere Mehrfachbindungen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen