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Aktive Krustenspannungen, Paläoseismologie und Neotektonik in der Betischen Kordillere, im Gibraltarbogen und im Rif (Südspanien und Nordmarokko)
Antragsteller
Professor Dr. Klaus Reicherter
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5198020
Der Gibraltarbogen inklusive der Betischen Kordillere (Spanien) und des Rifgebirges (Marokko) stellte eine seismotektonisch hochaktive Konvergenzgrenze im westlichsten Teil des alpidischen Orogens dar. In vier Traversen von den Internzonen bis ins undeformierte Vorland sollen mit in-situ-Spannungsmessungen (Flachbohrungen) aktuelle horizontale Kompressions- und Extensionsrichtungen im obersten Teil der Erdkruste gemessen werden. Die Messungen werden durch neotektonische und multidisziplinäre, paläoseismologische Untersuchungen (Kartierung von aktiven Störungen, Datierung von Bodenhorizonten an jungen, durch Erdbeben induzierten Störungsflächen und die Auswertung von rezenten Erdbeben- und GPS-Daten) vervollständigt. Aussagen zu Segmentierungen von aktiven Störungszonen, Abschätzungen der Paläobebenstärken und Häufigkeit und Wiederholraten von starken Erdbeben liefern in dieser dicht besiedelten Region einen Beitrag zur Risikovorhersage im Rahmen des IDNDR-Programms der UNO. Die Quantifizierung und Modellierung der rezenten und neotektonischen Kinematik mit Hilfe der Krustenspannungen soll die Spannungsübertragung im Gibraltarbogen klären.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Spanien