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Dynastische Stammbäume in der Frühen Moderne: Die Visualisierung von historischer Vorstellungskraft und politischer Legitimität in der islamischen Welt

Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 519619457
 
Dieses Projekt ist Teil des Projekts "World Genealogy. Darstellung, Dokumentation und Instrumentalisierung von Abstammungslinien in Asien, Europa und im Nahen Osten in der Frühen Neuzeit". Die vier Projekte, die unabhängig voneinander, aber gleichzeitig eingereicht werden, befassen sich mit genealogischen Praktiken * in den politischen Kontexten des Nahen * im japanischen Buddhismus * in europäischen Aristokratien und Staatsregierungen und * in Chinas ruralen Eliten. Gemeinsam erarbeiten die Projekte einen konzeptionellen Fahrplan für eine zukünftige kulturübergreifend-vergleichende Untersuchung genealogischer Praktiken. Alle Projekte haben eine gemeinsame Forschungsagenda und einen gemeinsamen Arbeitsplan, der sich jeweils auf genealogische Medien (Jahr 1), Routinen des genealogischen Wissensmanagements (Jahr 2) und die Rolle genealogischer Argumente bei der Schaffung sozialer, politischer und kultureller Legitimität (Jahr 3) konzentriert. In diesem übergreifenden Kontext befasst sich das vorliegende Projekt mit dynastischen und religiösen Genealogien, die nach 1500 in der islamischen Welt verfasst wurden. Das Projekt konzentriert sich auf im Baumformat visualisierte Genealogien und untersucht diese im Kontext ihrer reichen narrativen Kontexte. Eines der Hauptziele dieses Projektes ist es, die interne Logik von Stammbäumen zu verstehen, indem es die narrativen Schichten in Stammbäumen analysiert. Durch ein klares Verständnis der „visuellen Grammatik“ von Stammbäumen zielt das Projekt darauf ab, die Rolle zu analysieren, die diese Stammbäume bei der dynastischen Legitimation, der Artikulation politischer Diskurse und der Etablierung und Aufrechterhaltung aristokratischer Privilegien spielten. Die innovativen Perspektiven, die dieses Projekt zum Paketantrag beiträgt, umfassen daher unter anderem Fragen nach genealogischen Konzepten, die aus islamischen Literaturtraditionen stammen, nach der Bedeutung und Logik graphischer und diagrammartiger (visualisierter) Darstellungen sowie nach den Beziehungen zwischen visueller Darstellung und historisch greifbaren sozialen und politischen Veränderungen. Darüber hinaus führt dieses Projekt auch die nahöstlichen, zentralasiatischen und südasiatischen genealogischen Narrative zusammen und schlägt so eine Brücke zwischen den westlichen und östlichen Eckpunkten des Paketantrags, d.h. den westeuropäischen, chinesischen und japanischen genealogischen Traditionen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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