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PRÄVE-NAT: PRÄVEntion interventionsbedürftiger intraabdomineller Abszesse nach Laparotomie bei akuter Peritonitis durch intraoperative Peritoneal-Spülung mit NATriumhypochlorit/Hypochlorigesäure (NaOCl/HOCl)-Lösung - Eine Pilot-RCT

Fachliche Zuordnung Allgemein- und Viszeralchirurgie
Klinische Infektiologie und Tropenmedizin
Medizinische Mikrobiologie und Mykologie, Hygiene, Molekulare Infektionsbiologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 519228500
 
Nach Operationen bei akuter Peritonitis treten häufig Abszesse im abdominalen Raum auf, welche öfters weitere Interventionen bedürfen und mit einer erhöhten Morbidität assoziiert sind. Die aktuelle Standardtherapie besteht aus Spülung des Abdominalraums mit Ringer- oder NaCl-Lösung nachdem die Infektionsquelle beseitigt wird, welches jedoch wenig wirksam bei Infektionen ist. Die Natriumhypochlorit/Hypochlorigesäure (NaOCl/HOCl) Lösung ist eine bereits etablierte Lösung für die Behandlung von chronischen Wunden, welche ebenfalls für den abdominalen Raum zugelassen ist. Durch den physiologischen Wirkmechanismus und die schnelle Rückreaktion auf NaCl, stellt diese Lösung eine potentielle risikoarme Alternative für die abdominale Spülung dar. Ihre Sicherheit und gute Verträglichkeit wurden experimentell sowie in kleinen Fallserien bestätigt. Ihre Effizienz gegen "Problemkeime", wie MRSA und Pseudomonas, sowie gegen Biofilme wurde ebenfalls in einigen Arbeiten gezeigt. Die Datenlage zur intraabdominalen Anwendung beim Menschen ist also positiv, jedoch spärlich. Ziel dieses Vorhabens ist der Vergleich der zusätzlichen abdominalen Spülung mit NaOCl/HOCl gegenüber der aktuellen Standardtherapie mit lediglich Ringerlösung bezüglich des Auftretens von postoperativen interventionsbedürftigen intraabdominalen Abszessen. Für diesen Zweck werden insgesamt 90 Patienten mit einer operativ festgestellten akuten Peritonitis eingeschlossen und in zwei Gruppen 1:1 randomisiert werden. Die Kontrollgruppe wird die Standardtherapie erhalten, wobei die Interventionsgruppe wird zum Ende der Operation zusätzlich eine Instillation von 1000ml NaOCl/HOCl in den abdominalen Raum erhalten, welche nach 15 Minuten durch die etablierten Drainagen ablaufen wird. Primärer Endpunkt der Studie ist die Inzidenz an interventionsbedürftigen intraabdominellen Abszessen postoperativ. Sekundäre Endpunkte sind u.a. Morbidität, Mortalität, Krankenhausaufenthalt, Zeit zum 1. Stuhlgang. Es handelt sich hierbei um eine Pilotstudie, welche eventuell als Grundlage für eine größere, multizentrische Studie in der Zukunft dienen kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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