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Identifizierung neuer durch extrazelluläre microRNAs getriggerter Signalwege in Mikroglia und ihre Wirkung beim Gliom
Antragstellerin
Professorin Dr. Seija Lehnardt
Fachliche Zuordnung
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 519177874
Mikroglia, die immunkompetenten Zellen des Gehirns, detektieren intrinsische und wirts-eigene Faktoren sowohl im Rahmen der Homöostase als auch von Erkrankungen des Gehirns. Hierbei unterliegt der jeweilige mikrogliale Phänotyp komplexen Regulationsmechanismen. Mit dem beantragten Projekt möchten wir microRNAs (miRNAs) als eine neue Gruppe solcher endogener, mikroglia-modulierender Faktoren untersuchen. Es wurde vor kurzem erkannt, dass diese nicht-kodierenden, genregulierenden RNA-Moleküle, die im Gehirn weit verbreitet und reichlich exprimiert werden, als Liganden für die Immunrezeptoren Toll-like Rezeptor 7 und 8 in Mikroglia dienen können. MiRNAs werden interzellulär transferiert und zirkulieren in Blut und Liquor. Vor diesem Hintergrund definieren wir die sequenz-spezifische Bindung von miRNA an Rezeptoren als einen neuen Mechanismus der Regulation mikroglialer Funktion. Ziel dieses Projekts ist es, das Repertoire miRNA-erkennender Rezeptoren in Mikroglia zu identifizieren. Desweiteren soll die Modulation mikroglialer Funktion durch Bindung von miRNA an den jeweiligen mikroglialen Rezeptor untersucht werden. Zum dritten möchten wir die funktionale Relevanz einer solchen Interaktion zwischen miRNA und mikroglialem Rezeptor beim Glioblastom, dem häufigsten malignen Gehirntumor beim Erwachsenen, analysieren. Die Identifizierung und Charakterisierung der Mechanismen, durch welche extrazelluläre miRNAs als sequenz-spezifische Signalmoleküle für Mikroglia wirken, könnten den Weg für die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Strategien bei Erkrankungen des ZNS wie dem Glioblastom bereiten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Helmut Kettenmann