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Theoretische Forschung in der Erziehungswissenschaft

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 518846242
 
Grundlegender Ausgangspunkt des Vorhabens ist die weithin geteilte Übereinkunft, dass jede als wissenschaftlich sich verstehende Wissensproduktion unter dem Anspruch steht, die jeweiligen Aussagen sowohl inhaltlich als auch methodisch begründen und plausibilisieren zu können. Während für empirische und historische Forschungszugänge differenzierte Methoden und Methodologien vorliegen, die den Zusammenhang von Genesis und Geltung des Wissens reflektieren, ist dies für den Bereich theoretischer Forschung noch weithin ein Desiderat. Zwar weist die Allgemeine und Systematische Erziehungswissenschaft durchaus einen hohen Grad an wissenschaftstheoretischer und methodologischer Reflexion auf, aber die verbreiteten Standardwerke zu ‚Theorien‘, ‚Konzepten‘ und ‚Methoden der Erziehungswissenschaft‘ beziehen sich in der Regel auf etablierte Paradigmen und epistemologische Traditionen und schreiben diese damit fort. Zu einer solche ‚Schulen‘ übergreifenden Kennzeichnung der Typik, Formen und Methodik theoretischer Forschung ist es bislang nicht gekommen. Das Netzwerk versucht deshalb, theoretische Forschung in systematischer, wissen(schaft)sgeschichtlicher und methodologischer Perspektive zu konturieren, indem Typik und Funktion, Formen und Entwicklung sowie Methoden und Qualitätskriterien untersucht werden. (1) In systematischer Perspektive wird nach der Typik theoretischer Forschung im Unterschied, aber auch in Relationierung zu anderen Methodentypen (empirisch, historisch, praxisbezogen) gefragt. Lassen sich spezifische Bezugsprobleme theoretischer Forschung rekonstruieren, also Fragen, auf die theoretische Forschung eine Antwort zu geben versucht, die nur oder vorrangig durch diesen Methodentyp zu bearbeiten sind? Welche Aufgaben werden bearbeitet, welche Funktionen erfüllt? (2) In einer wissen(schaft)sgeschichtlicher Perspektive wird nach den verschiedenen Formen und der internen Ausdifferenzierung und Entwicklung theoretischer Forschung gefragt. In welchem Zusammenhang stehen diese Formen und ihr Wandel mit dem jeweiligen epistemologischen und disziplingeschichtlichen Kontext? Inwiefern spiegelt sich im Wandel theoretischer Forschung auch ein Wandel im Selbstverständnis der Disziplin als Ganze? (3) In methodologischer Perspektive wird schließlich nach spezifischen Methoden theoretischer Forschung gefragt. Gibt es über einzelne (z.T. paradigmatisch gebundene) Methoden im Feld theoretischer Forschung hinweg Gemeinsamkeiten, die diese Einzelmethoden als Methoden theoretischer Forschung kennzeichnen? Welche Möglichkeiten und Grenzen der Standardisierbarkeit von Methoden theoretischer Forschung gibt es? Welche Qualitätskriterien für theoretische Forschung lassen sich diskutieren und begründen? Wie verhalten sich diese zu den Qualitätskriterien anderer Methodentypen? Die Ergebnisse des Netzwerks sollen in drei Special Issues internationaler Zeitschriften sowie in einem Handbuch „Theoretisch Forschen in der Erziehungswissenschaft“ publiziert werden.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich Professor Dr. Norbert Ricken
 
 

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