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Schlafabhängige Gedächtniskonsolidierung bei Säuglingen – Der Einfluss der Sprache auf die Art der Gedächtnistransformation im Schlaf

Antragstellerin Dr. Manuela Friedrich
Fachliche Zuordnung Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468645090
 
Säuglinge sind schon sehr früh in der Lage, ihre Erfahrungen nicht nur in detaillierter Weise zu behalten, sondern daraus auch Ähnlichkeiten und strukturelle Abhängigkeiten zu extrahieren. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Schlaf im Säuglingsalter tatsächlich beide Arten von Gedächtnis unterstützt, nämlich einerseits die Bildung von Repräsentationen für bestimmte episodische Details und andererseits die Bildung von Repräsentationen für allgemeine kategoriale Information. Angesichts der Unreife des Hippokampus bei Säuglingen, ist die Natur dieser frühesten Erinnerungen jedoch umstritten, und es ist wenig darüber bekannt, was die Übertragung einer neuen Erfahrung in ein episodisches Gedächtnissystem für spezifische Information oder in ein (semantisches) Gedächtnissystem für allgemeine, kategoriale Information bestimmt. Basierend auf unseren Vorarbeiten zur schlafabhängigen Konsolidierung von sprachbezogenen Gedächtnisinhalten bei Säuglingen, stellen wir die Hypothese auf, dass Sprache ein entscheidender Faktor ist, der bestimmt, in welchem Ausmaß perzeptuelle Erfahrungen im Schlaf in abstrakte, semantische Repräsentationen transformiert werden. Wir nehmen weiterhin an, dass die sprachlich vermittelte Herausbildung semantischer Repräsentationen im Schlaf parallel zur Konsolidierung episodischer Detailrepräsentationen erfolgt. Im Unterschied zur sprachlich vermittelten Konsolidierung von verbalem Stimulusmaterial erwarten wir, dass nonverbale Informationen nur auf einem Abstraktionsniveau konsolidiert werden. Wir testen diese Hypothesen, indem wir – unter Zuhilfenahme Ereignis-korrelierter hirnelektrischer Potentialantworten (EKPs) - die schlafabhängige Konsolidierung verbaler und nonverbaler Informationen bei Säuglingen, Kleinkindern und Erwachsenen vergleichen. Wir erwarten von unseren Ergebnissen wichtige Aufschlüsse über die Natur des frühkindlichen Gedächtnisses.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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