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Auswirkungen der globalen Erwärmung während des Übergangs vom vorletzten Glazial zum letzten Interglazial auf die regionalen Hydroklimata im Toten Meer und im Vansee

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 517384910
 
Die globale Erwärmung hat starke Auswirkungen auf das Hydroklima im Mittelmeerraum. Die Rekonstruktionen des Seespiegels aus dem Toten Meer und dem Van-See zeigen jedoch kontrastreiche Niederschlagsschwankungen aufgrund vergangener globaler Klimaveränderungen. Allerdings sind die unterschiedlichen lokalen Klimareaktionen insbesondere für Zeiträume vergangener globaler Erwärmung noch nicht gut erforscht. Ziel des Projektes ist ein detaillierter und integrierter Vergleich dieser beiden Seen während des Übergangs von der vorletzten Eiszeit zum letzten Interglazial, dem wärmsten Interglazial der letzten 800 ka. Die laminierten Seesedimente der langen ICDP-Bohrkerne 5017-1 des Toten Meeres und 5034-1 (Ahlat Ridge) des Van-Sees sind einzigartige Archive, um die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf das Hydroklima zu untersuchen. Diese Sedimente sind stark an die regionalen hydroklimatischen Bedingungen gebunden und ermöglichen die Rekonstruktion von Veränderungen auf einer interannuellen Zeitskala. Diese Sedimente sind stark an regionale hydroklimatische Verhältnisse gebunden und ermöglichen die Rekonstruktion jährlicher Veränderungen. Diese Rekonstruktionen werden ergänzt durch Analysen von Wasserstoffisotopen im Blattwachs (δD), um Änderungen der atmosphärischen Zirkulation, des Wasserdampftransports und der jahreszeitlichen Niederschlagsmuster aufzuzeigen. Regionale kohärente Signaturen von Glazial-Interglazial-Zyklen wurden bereits aus dem Toten-Meer-Sediment mit Hilfe von D nachgewiesen. Die hier vorgeschlagene dekadische bis hundertjährige Rekonstruktion wird wichtige Erkenntnisse über Niederschlagsregime während des Übergangs vom vorletzten Glazial zum letzten Interglazial liefern. Darüber hinaus wird eine detaillierte chronostratigraphische Korrelation dieser Aufzeichnungen mit Hilfe modernster Warvenalter-Tiefen-Modellierung und (Krypto-) Tephrochronologie durchgeführt, um die Altersunsicherheiten zu minimieren. Diese detaillierten synoptischen Rekonstruktionen werden zu einem umfassenden Bild vergangener Klimadynamiken und globaler Zusammenhänge im östlichen Mittelmeerraum während eines der stärksten Erwärmungsintervalle des späten Quartärs beitragen.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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