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Subjektbegriffe und literarische Genres: Verrückung und (Wieder)Festschreibung von westlichen Genrekonzeptionen im kolonialen Kontext

Antragstellerin Dr. Doris Jedamski
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5172584
 
Gegenstand der geplanten Untersuchung sind die Genrekonzeptionen des Entwicklungs-, Abenteuer- und Detektivromans wie sie in den westlichen Kulturen mit Aufsteigen und Etablierung des Bürgertums enstanden und sich nachfolgend durchgesetzt haben. Das Hauptinteresse ist hierbei im wesentlichen bestimmt durch die unterschiedlichen und sich langsam verschiebenden Subjektbilder, die mit besagten Genrekonzepten entworfen, offen oder verdeckt progagiert bzw. ebenso offen oder subtil auch wieder destruiert wurden. Insbesondere in der kolonialen Auseinandersetzung aber wird deutlich, daß Genres mehr als nur literarische Ordnungsprinzipien darstellen. Am Fallbeispiel Niederländisch-Indien (heutige Rupubik Indonesien) und dem Transfer der genannten westlichen Genrekonzepte in diesen vollständig anderen Kulturkreis wird eine Analyse der variantenreichen Akzeptanz- und Ablehnungsstrategien möglich. Der gleichzeitige Transport von Subjektmodellen in diesem Zusammenhang eröffnet neue Einblicke in weitreichende interkulturelle Prozesse und deckt Perzeptions- und Perpetuierungsmuster beider Seiten - Exporteure wie Importeure - auf. Vorstellungen von Individuum und Individualität, damit einher gehende Konzepte wie Öffentlichkeit, Selbstverantwortung oder Rationalität, aber auch Kategorien wie Original und Imitation gilt es zu befragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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