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Vertikale und horizontale Differenzierungsprozesse in der DDR-Gesellschaft - Führungsgruppen im Spiegel des Zentralen Kaderdatenspeichers

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5171674
 
Planwirtschaften müssen aufgrund fehlender Marktregulative einen großen Teil ihrer Steuerungsprozesse über die Auswahl, Instruktion und Kontrolle von Leitungspersonal abwickeln, das dabei systematisch widersprüchlichen Anforderungen von Konformität und Professionalität ausgesetzt ist. Zentrale Dimensionen gesellschaftlicher Differenzierung in der DDR und der modus operandi der in ihr etablierten Machtorganisation können daher über die sozialstrukturelle Analyse leitender Kader erschlossen werden. Datengrundlage des geplanten Projekts ist eine für Forschungszwecke aufbereitete und erweiterte Version des Zentralen Kaderdatenspeichers des Ministerrates der DDR. Dieses kaderpolitische Kontroll- und Steuerungsinstrument enthält in seinen Jahresdateien für ca. 645.000 Personen u.a. reichhaltige Angaben zur Qualifikation, Berufsbiographie, sozialen Herkunft, Partei- und Vereinsmitgliedschaften. Geplant ist, diesen Speicher insbesondere um entsprechende Angaben aus dem Sicherheitsbereich zu erweitern. Auf dieser Basis sollen zunächst Ungleichheitsstrukturen identifiziert und mit den Zieldefinitionen des DDR-Regimes verglichen werden. Im sektoralen Vergleich sollen sodann Ausmaß und Art funktionaler Ausdifferenzierung bzw. politisch vermittelter Integration eruiert werden (Mobilitätsanalysen, Untersuchung politisch-organisatorischer Einbindungen, symbolischer Gratifikationen und der Karriereverlaufsmuster). Schließlich sollen typische Opportunitätsstrukturen und deren Veränderung sowie das zugehörige restringierende bzw. förderliche institutionelle Setting rekonstruiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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