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Dynamik der aktiven und subrezenten Akkretionsprozesse im Cascadia-Subduktionskomplex
Antragsteller
Dr. Dirk Kläschen
Fachliche Zuordnung
Physik des Erdkörpers
Förderung
Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5170452
In der Cascadia-Subduktionszone wird heute junge ozeanische Kruste (4-8 Mio. J.), unter flachem Winkel (3° - 4°) und mit mittlerer Konvergenzrate (4 cm/J.) subduziert. Während es deutliche Hinweise gibt, daß in (US-)prähistorischer Zeit subduktionsbezogene Starkbeben stattgefunden haben, verläuft die rezente Subduktion ohne signifikante seismologische Aktivität. Gleichzeitig wird der Akkretionskomplex vor der Küste Washingtons in seiner jüngeren Entwicklung erheblich durch exogene Prozesse beeinflußt. Der hohe postglaziale Sedimenteintrag führt zu einem schnell wachsenden Akkretionskeil mit atypischen landwärts vergenten Überschiebungen. Bisherige Erklärungen für das ungewöhnliche Deformationsverhalten verwenden extreme physikalische Randbedingungen und sind daher unbefriedigend. Über die Mechanismen potentieller Starkbeben ist wegen der fehlenden historischen Seismizität wenig bekannt. Die Rolle der exogenen Parameter wurde bisher kaum untersucht und ist weitestgehend unverstanden. Das Ziel des Projektes ist die Analyse der Kinematik und Dynamik des Cascadia-Akkretionskeils vor der Küste Washingtons. Mit Hilfe des multidisziplinären Ansatzes (Angewandte Seismik, Strukturgeologie/Neotektonik und hydrothermische Modellierung) soll eine geschlossene Modellvorstellung zur Genese der landvergenten Schuppenfächer entwickelt, die aktiven Deformationen in der seismogenen Zone quantifiziert und die exogenen Steuerungsmechanismen identifiziert und neu bewertet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Ernst R. Flüh; Professorin Dr. Nina Kukowski