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Die Normativität von Emotionen

Antragsteller Hichem Naar, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 516640754
 
Dieses Forschungsprojekt hat zum Ziel, das normative Profil von Emotionen auf eine Weise zu erklären, die Licht auf ihre Natur wirft. Obwohl Emotionen häufig als blinde Kräfte verstanden werden, scheinen sie – wie Überzeugungen und Handlungen – eigenen normativen Zwängen unterworfen zu sein und werden aus bestimmten Gründen gefühlt. Die Arbeitshypothese dieses Forschungsprojekts lautet, dass eine sorgfältig ausgearbeitete Theorie der Normativität von Emotionen auf neuartige Weise Licht auf deren Natur werfen kann. Zu diesem Zweck wird dieses Projekt die erste groß angelegte Anwendung von Einsichten der Philosophie der Normativität auf die Theorie der Emotionen vornehmen. Als direktes Resultat dieser Untersuchung wird die Einführung einer vielversprechenden Theorie der Emotionen erwartet, welche in bedeutenden Hinsichten mit dominanten gegenwärtigen Auffassungen kontrastiert. Insbesondere steht die zu entwickelnde Sichtweise im Gegensatz zu vorherrschenden Auffassungen von Emotionen als rein repräsentationale oder motivationale Zustände. Nachdem in einem ersten Schritt argumentiert wurde, dass diese Auffassungen dem normativen Profil von Emotionen nicht Rechnung tragen, wird eine Theorie sowohl der Gründe für Emotionen als auch der Reaktion von Emotionen auf solche Gründe entwickelt. Dies wird wiederum helfen, mögliche theoretische Vorbehalte gegen Gründe für Emotionen ausräumen. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass die spezifische Normativität von Emotionen eine Theorie stützt, derzufolge diese nicht auf andere mentale Zustände reduzierbar sind. Anschließend wird in einem weiteren Schritt eine neuartige Emotionstheorie vorgestellt und verteidigt, nach der Emotionen Arten von Befehlen oder Imperativen sind. Diese Theorie soll sowohl dem normativen Profil von Emotionen als auch den verschiedenen Analogien zwischen Emotionen und Handlungen Rechnung tragen, die in früheren Arbeiten untersucht wurden (siehe DFG-Projekt "Das Handlungsmoment in Emotionen").
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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