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Thermo-Paläomagnetik in Metakarbonaten des Himalaya: Bedeutung für Thermochronometrie und Reversalstudien
Antragsteller
Professor Dr. Erwin Appel
Fachliche Zuordnung
Physik des Erdkörpers
Förderung
Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5164373
In schwach metamorphen Karbonaten bildet sich bei erhöhten Temperaturen ferrimagnetischer Pyrrhotit, der bei Exhumierung und Abkühlung eine Thermoremanenz (TRM) erwerben kann. Sehr schnelle Abkühlung ermöglicht es, eine Erdfeldumkehr aufzulösen, während bei intermediären Abkühlraten mehrere Polaritätsepochen aufgezeichnet werden können. Der zweite Fall ermöglicht es, aus (Ent-)Blockungstemperaturen bei thermischer Entmagnetisierung eine Polaritäts-Temperatur-Sequenz zu erstellen und daraus durch Vergleich mit der Polaritäts-Zeit-Skala auf den Abkühlvorgang zu schließen. Die Methode wurde in einer Pionierarbeit in den Westalpen erfolgreich angewandt (Rochette et al., 1992) und soll im beantragten Vorhaben auf den Himalaya übertragen werden. Thermo-Paläomagnetik hat gegenüber radiometrischen Verfahren den Vorteil, daß ein ganzer Temperaturbereich erfaßt wird und neben Abkühlraten und Abkühlalter auch die räumliche Verteilung von Paläotemperaturen für diskrete Alter bestimmt werden kann. Die Voraussetzungen im Himalaya sind günstig: Eigene Vorarbeiten zeigen, daß Pyrrhotit weit verbreitet ist; erste Hinweise auf Reversal-Aufzeichnung in Metakarbonaten liegen ebenfalls vor. Unabhängige MetamorphoseDaten (FissionTrack, Ar/Ar, K/Ar, Illit-Kristallinität) sollen zur Kalibrierung der magnetischen Ergebnisse dienen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen