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Aufmerksamkeit als Maß für motorische Intention: Erforschung strategischer Prozesse beim visuomotorischen Lernen auf Basis des Zusammenhangs zwischen Aufmerksamkeit und Handlung

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 515559685
 
Visuomotorisches Lernen bildet die Grundlage für den Erwerb neuer Handlungsfertigkeiten und Anpassungen der Bewegungssteuerung unter veränderten Umweltbedingungen. Diese Form des Lernens wird typischerweise durch das Zusammenwirken von automatischen (impliziten) und strategischen (expliziten) Prozessen erklärt. Allerdings stellt speziell die Erfassung strategischer Prozesse (d. h. verborgener, räumlich spezifischer Handlungsintentionen), welche häufig im Rahmen des sogenannten visuomotorischen Rotationsparadigmas untersucht werden, eine methodische Herausforderung dar. Entsprechende Lerneffekte wurden in der Vergangenheit hauptsächlich mittels introspektiver Methoden gemessen. Das angestrebte Forschungsprojekt verfolgt daher das übergeordnete Ziel, die Dynamik strategischer Kontrollprozesse und deren Interaktion mit automatischen, impliziten Adaptationsprozessen auf Basis objektiver Maße zu charakterisieren. Konkret soll das Phänomen der prämotorischen Aufmerksamkeitsverschiebung – ein etabliertes Maß der motorischen Zielselektion – genutzt werden um strategische Aspekte der Planung von Zeigebewegungen beim visuomotorischen Lernen zu messen. Vorgesehen ist die Durchführung einer Reihe von Experimenten bei denen zu diesem Zweck eine visuelle Diskriminationsaufgabe mit verschiedenen Varianten eines visuomotorischen Rotationsparadigmas kombiniert wird. Im ersten Teil des Projekts soll zunächst geklärt werden, inwiefern sich strategische Lerneffekte in der räumlich-zeitlichen Dynamik prämotorischer Aufmerksamkeitsverschiebungen niederschlagen. Darüber hinaus soll der Grad der Übereinstimmung zwischen aufmerksamkeitsbasierten Maßen und introspektiven Maßen von Lernstrategien experimentell geprüft werden. In einem zweiten Teil sollen, durch eine Manipulation der räumlichen Vorhersagbarkeit des relevanten Diskriminationsreizes, Erkenntnisse über die funktionale Rolle von selektiven Aufmerksamkeitsmechanismen bei visuomotorischen Lernprozessen genauer beleuchtet werden. Danach soll in einem dritten Teil die Verteilung visueller Aufmerksamkeitsressourcen unter Bedingungen der Entkopplung von Augen- und Zeigebewegungen beim visuomotorischen Lernen untersucht werden, um neue Erkenntnisse hinsichtlich der Effektorspezifizität von aufmerksamkeitsbasierten Mechanismen der motorischen Zielortselektion zu erlangen. Abschließend soll mittels der Messung von prämotorischen Aufmerksamkeitsverschiebungen geklärt werden, ob strategische Prozesse ebenfalls beim visuomotorischen Lernen im Kontext dynamischer Force Field Perturbationen eine Rolle spielen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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