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Allegorie als Historie - Giottos Zyklus der Tugenden und Laster in der Arenakapelle
Antragsteller
Professor Dr. Joachim Poeschke
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5152626
Bei den Personifikationen der Tugenden und Laster in der Arenakapelle handelt es sich um die frühesten allegorischen Dartellungen im Werk Giottos. Nach einer Analyse der Bilder und Inschriften im Zusammenhang der Gesamtausmalung der Kapelle soll ihre historische Stellung in methodisch interdisziplinärer Weise herausgearbeitet werden. Die allegorischen Bildinventionen Giottos sollen auf ihre Voraussetzungen und Parallelen in der zeitgenössischen Bildkunst und allegorischen Dichtung befragt werden. Neben der Tradition von Tugend- und Lasterdarstellungen, vor allem in der französischen Kunst, wird, ausgehend von Dante, der Tugendbegriff des italienischen Frühhumanismus in Politik, Philosophie und Literatur in die Untersuchung miteinbezogen. Trotz der zentralen Stellung, die die Arenakapelle in der umfangreichen Giotto-Literatur einnimmt, wurde den Allegorien bislang nur marginale Aufmerksamkeit zuteil. Die besondere Bedeutung der Fragestellung ergibt sich aus der Schlüsselfunktion, die Giottos neuer Form des allegorischen Bildes sowohl im kunstgeschichtlichen als auch im historisch-politischen Kontext zukommt. Giottos Synthese abstrakter Wertvorstellungen und narrativer Elemente impliziert ein neues Verständnis auch der Einzelfigur. Zu untersuchen ist in diesem Zusammenhang, inwieweit die Begriffe Virtus, Lustitia und Bonum commune, die das politische Gemeinwesen betreffen, durch die Form der bildlichen Darstellung eine neue Definition fanden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen