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Die Quantifizierung der Reibungsschmelzbildung in Pseudotachyliten der oberen Kruste in der Santa-Rosa-Mylonitzone (Südkalifornien) und der Ivrea-Verbano-Zone (Norditalien)
Antragstellerin
Dr. Kirsten Susanne Techmer
Fachliche Zuordnung
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 1998 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5128378
Durch die quantitative Bestimmung der ehemaligen Reibungsschmelzanteile in Pseudotachyliten der Santa-Rosa-Mylonitzone und der Ivrea-Verbano Zone kann das Ausmaß von Friktionsschmelzbildungen infolge von seismischen stick-slip-Bewegungen in der oberen Kruste erfaßt werden. In beiden Gebieten haben sich die Pseudotachylite unter ähnlichen Bedingungen im Zuge paläoseismischer Aktivitäten gebildet. Der tatsächliche Reibungsschmelzanteil in diesen Pseudotachyliten ist unterschiedlich: In granodioritischen Gängen kann er bei 10Vol.-% liegen, in Gängen aus SiO2-reichen, metasedimentären Ausgangsgesteinen lassen sich Hinweise auf einen höheren Aufschmelzungsgrad finden. Der Vergleich von Pseudotachyliten aus unterschiedlichen Lithologien sowie ein mikrostruktureller und textureller Vergleich mit parallel zu den Pseudotachyliten auftretenden Kataklasiten und Ultramyloniten sollen helfen, die kritischen Parameter für die Reibungsschmelzbildung in der oberen Kruste festzulegen. Hierzu sind elektronenoptische Untersuchungen (REM/ TEM/AEM/HRTEM), Mikrosondenuntersuchungen sowie Oberflächen- (AFM) und Texturuntersuchungen geplant. Nach Bestimmung des Reibungsschmelzanteils in lithologisch unterschiedlichen Pseudotachyliten soll mit Experimenten zur Genese von Reibungsschmelzen begonnen werden.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person
Professorin Dr. Edda Rädlein