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Everolimus basierte Calcineurininhibitor-freie Immunsuppression ein Jahr nach Lebertransplantation (ALTERNATION) – eine randomisierte, prospektive, multizentrische, offene, kontrollierte Studie.
Antragsteller
Privatdozent Dr. Richard Taubert
Fachliche Zuordnung
Gastroenterologie
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 512689161
Die Immunsuppression nach Lebertransplantation verhindert zwar eine Abstoßung des Transplantates, kann aber auch die Nierenfunktion irreversible schädigen sowie Infekte und Krebserkrankungen begünstigen. Eine Nachsorge mit reduzierter Immunsuppression bzw. mit Immunsuppressiva mit weniger Nierenschädigung, wie die sogenannten mTOR-Inhibitoren, schont zwar die Nierenfunktion, geht aber mit einer erhöhten Abstoßungsrate einher. Eine strikte Vorauswahl von Lebertransplantierten Patienten mit einem geringen Abstoßungsrisiko unter anderem anhand einer Leberbiopsie konnte in unkontrollierten Studien eine Schonung der Nierenfunktion ohne ein erhöhtes Abstoßungsrisiko im Rahmen einer solchen reduzierten Immunsuppression zeigen. Die jetzige Studie soll die daraus abgeleitete Hypothese, dass eine Vorselektion von Patienten mit geringem Abstoßungsrisiko durch eine Leberbiopsie, eine deutliche Reduktion der Immunsuppression mit Schonung der Nierenfunktion ohne erhöhtes Abstoßungsrisiko ermöglicht, in einer nationalen, multizentrischen, prospektiven, randomisierten und kontrollierten Studie überprüfen. Nachdem unter anderem in einer Überwachungsbiopsie des Lebertransplantates Abstoßungszeichen ausgeschlossen worden, sollen insgesamt 150 Patienten zufällig zwei Studienarmen zugeteilt werden. Einem Vergleichsarm, der einer Standard-Immunsuppression mit einem sogenannten Calcineurininhibitor entspricht, und einem Studienarm, der einer reduzierten Immunsuppression mit einem mTOR-Inhibitor entspricht. Nach einem Jahr soll der Effekt der beiden Therapiearme auf die Nierenfunktion und bzgl. der Verhinderung einer Abstoßung des Lebertransplantates verglichen werden. Sollte sich nach einem Jahr kein erhöhtes Abstoßungsrisiko für die Patienten zeigen, sollen die Therapiearme nach einem weiteren Reduktionsschritt der Immunsuppression für weitere zwei Jahre fortgeführt werden, um auch die mittelfristigen Effekte auf die Nierenfunktion und die Verhinderung einer Abstoßung zu überprüfen. Zusätzlich sollen auch das Auftreten von Infektionen und Krebserkrankungen sowie die Lebensqualität in den beiden Studienarmen erfasst und verglichen werden, um weiter typische Nebenwirkungen der Immunsuppression nach Lebertransplantation zu beurteilen.
DFG-Verfahren
Klinische Studien
Mitverantwortlich(e)
Dr. Sophia Heinrich