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Form follows policy – Wirkungen nachhaltigkeitsorientierter Bodenpolitiken auf die städtische Form nachvollziehen und verstehen

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 512639122
 
Gesellschaftliche und wissenschaftliche Debatten stellen Bodenpolitiken zunehmend in Frage. Die ökologische Konsequenzen sich ausbreitender Städte machen deutlich, dass es mit Blick auf das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung eines grundsätzlichen Wandels in der Art bedarf, wie Flächen geplant und gemanagt werden. Wenn auch seit einigen Jahren nachhaltigkeitsorientierte Bodenpolitiken eingeführt werden, bleibt doch unklar, welchen Beitrag sie für den erforderlichen Wandel leisten. Diese Wissenslücke zeigt auf, dass grundsätzlich ein besseres Verständnis über die Effekte von Bodenpolitiken auf die Entwicklung von Städten und Regionen erforderlich ist. Aus diesem Grunde gilt es, kausale Wirkungsbeziehungen von Bodenpolitik auf die Form von Städten aufzudecken und den Wandel von auf Stabilität hin ausgerichteter Bodenpolitik zu analysieren. Als Antwort hierauf wird ein innovativer Ansatzes vorgeschlagen, der datengetriebene räumliche Analyse und eine neo-institutionelle Perspektive auf Praktiken der Bodenpolitik zusammenführt. Dieser adressiert methodologische Herausforderungen der empirischen Analyse kausaler Beziehungen zwischen komplexen räumlichen Strukturen und komplexen institutionellen Arrangements in der Stadtentwicklung. Mittels datengetriebener Ansätze wird die Stadtmorphologie auf Ebene von Gebäuden analysiert. Der hohe Detailgrad von Gebäudedaten erlaubt es die Wirkung von Bodenpolitiken, wie die Regulierung privaten Bodeneigentums durch Planung, aufzuzeigen. Weitere Daten zu Lagebeziehungen und zeitlicher Entwicklung werden herangezogen. Mittels datengetriebener Ansätze, wie dem maschinellen Lernen, werden großflächige stadtregionale Strukturen analysiert und Muster der städtischen Entwicklung identifiziert. Um Erkenntnisse über Wirkungsbeziehungen zu gewinnen, werden den räumlichen Mustern Praktiken der Bodenpolitik gegenüber gestellt. Hierfür wird ein Forschungsdesign verwendet, das Erklärungsansätze und Kausalitätsverständnisse quantitativer räumlicher Analyse und qualitativer Fallstudienansätze verknüpft. Auf Grundlage der beobachteten Korrelationen zwischen Mustern und Politiken, wird die Rolle von Akteuren bei der Anwendung von Bodenpolitiken in Fallstudien näher untersucht. Durch die Betrachtung konkreter Bauprojekte können Rückschlüsse über institutionelle Logiken in der Stadtentwicklung erfolgen, die die Anwendung erklären. Werden nun Fallstudien unterschiedlicher Bauzeiten verglichen, können Pfade aufgezeigt werden, die ein Verhindern oder Ermöglichen nachhaltiger Bodenpolitik erklären. Zur empirischen Umsetzung des Ansatzes ist ein vergleichendes Setting erforderlich, das eine deutliche Varianz in Wirkung (Morphologie) und Ursache (Politik) aufzeigt. Ein solches bietet die Wohnentwicklung der letzten 30 Jahre einer ausgewählten deutsch-französischen Grenzregion. Denn während Deutschland und Frankreich eine ähnliche Agenda nachhaltiger Stadtentwicklung verfolgen, unterscheiden sich ihre Systeme der Bodenpolitik grundsätzlich.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Mitverantwortlich Professor Dr. Thomas Hartmann
 
 

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