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Granularitäten von Zerstreuung und Materialität: Visualisierung eines Fotoarchivs über Diaspora

Fachliche Zuordnung Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Kunstgeschichte
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510079995
 
Das Projekt "Granularitäten von Zerstreuung und Materialität: Visualisierung eines Fotoarchivs über Diaspora" wird theoretische und technische Konzepte für die wissenschaftliche Visualisierung von digitalisierten Fotoarchiven entwickeln unter besonderer Sensibilität für die spezifischen Merkmale einer Sammlung, die die jüdische Diaspora dokumentiert. Gestützt wird sich auf Forschungen in den Bereichen Kulturwissenschaften, digitale Geisteswissenschaften, Informationsvisualisierung und Mensch-Computer-Interaktion. Mit dem Material Turn und der zunehmenden Menge an digitalen Bildern hat sich die Wahrnehmung auf physische Archive verändert: Fotografische Nachlässe gelangen zunehmend in Museen, Stiftungen, Institutionen sowie zukünftig in das nationale Bundesinstitut für Fotografie, in dem Wissensvermittlung einen Baustein bilden wird (Bundesbeauftragte BKM 2021). Obwohl in den letzten Jahren große Anstrengungen im Bereich der Digitalisierung und der Online-Publikation unternommen wurden, stützen sich die Präsentationsformen nach wie vor auf Übersichtlichkeit, wobei die verwendeten Vorschaubilder gleichen Formats nicht das Potential digitaler Zugänge ausschöpfen. Wir zielen darauf ab, die Dimensionen Prozessualität, Auswahl und Materialität als Spuren in den Archiven nachzuweisen und durch interaktive Visualisierungen erfahrbar zu machen. Es wird der Bedarf an eine transdisziplinäre Forschung adressiert, die solche immanenten Spuren erkennt, um Ansätze für lesbare und explorierende Visualisierungen zu entwickeln. Während es viele Ansätze gibt, um distanzierte, aggregierte Übersichten von abstrahierten Daten zu erstellen, gibt es nur wenige, die die Bildlichkeit einer Sammlung bewahren. Im Kontext humanistischer Daten bedarf es ebenso eines Gestaltungsspielraums, der Distanz- und Nahansichten sinnvoll miteinander verbindet. Im Zentrum des Projekts steht der Entwurf und die Evaluation von Visualisierungs- und Interaktionstechniken, die es ermöglichen, sich durch verschiedene Granularitätsebenen, die Semantik, Beziehungen, Hierarchien, fotografische Prozesse und visuellen Elementen einschließen können, zu bewegen. Unsere Sichtbarmachung und Verknüpfung dieser Ebenen, die in den umfassenden Fotoarchiven oft verborgen bleiben, kann genuin digitale Archivräume zur Auseinandersetzung mit dem Bestand und seiner Bedeutung öffnen. Eine mit der Forschung verbundene Reflexion soll ein Beitrag zur Theoriebildung über den methodischen Einsatz von Visualisierungstechniken in der Bildwissenschaft leisten. Das Schwerpunktprogramm Das Digitale Bild und sein Forschungsnetzwerk richten ihr Augenmerk auf eine Visualität, die bisher wenig Beachtung fand. Der transdisziplinäre Austausch zur Formalisierung und Reflexion von Phänomenen, Theorien und Praktiken wird für dieses Projekt als wesentlich empfunden, oszilliert es doch zwischen allen drei Modi, da das Design digitaler Schnittstellen ein entscheidender Moment der Wissensproduktion und -verbreitung ist.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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