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Psychologische Effekte von Co-opetition

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 509427346
 
Kooperation und Wettbewerb werden von Laien oft als Gegenpole einer Dimension wahrgenommen. Auch in der psychologischen Forschung zu den Auswirkungen von Kooperation und Wettbewerb, werden oft Situationen die Kooperation nahelegen, weil sie durch positive Interdependenz gekennzeichnet sind, mit Situationen verglichen, die Wettbewerb nahelegen, weil sie durch negative Interdependenz gekennzeichnet sind. Viele reale Situationen sind aber durch positive und negative Interdependenz zwischen Personen gekennzeichnet. So müssen Mitarbeitende in einem Team kooperieren, während sie um eine Beförderung oder die Anerkennung Vorgesetzter konkurrieren oder Mannschaftssportler:innen trainieren gemeinsam, während sie um einen Platz in der Mannschaft beim nächsten Spiel konkurrieren. Solche Situationen, die gleichzeitig Kooperation und Wettbewerb erfordern, werden Co-opetition genannt. Während das Vorgehen bei und die wirtschaftlichen Auswirkungen von Co-opetition zwischen Unternehmen in der Management Literatur in den letzten Jahren ausführlich behandelt wurde, sind die psychologischen Effekte von Co-opetition bisher kaum untersucht worden. Zur Schließung dieser Lücke soll dieses Projekt einen Beitrag leisten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Effekten von Co-opetition auf die menschliche Informationsverarbeitung. Genauer werden drei Ziele verfolgt: (1) Aufgrund der mit Co-opetition verbundenen konfligierenden Anforderungen, ist zu erwarten, dass Co-opetition zu erhöhter kognitiver Flexibilität führt. Deshalb wird untersucht, ob dies der Fall ist und welche Form der Flexibilität durch Co-opetiton beeinflusst wird. (2) Kognitive Flexibilität kann positive Effekte bei der Vermeidung von Biases in der Informationsverarbeitung haben und beispielsweise zur Vermeidung von Stereotypisierung und konfirmatorischer Informationsverarbeitung beitragen. Daran anschließend soll hier geprüft werden, ob Co-opetition zur Vermeidung von Biases bei der Entscheidungsfindung beiträgt. (3) Die bisherige Forschung zu Co-opetition (inklusive der hier geplanten Arbeiten zu den Zielen 1 & 2) hat vor allem deren Effekt auf die Informationsverarbeitung in anschließenden Situationen untersucht (sog. Carry-over oder Mindset Effekte). Hier soll geprüft werden, ob in einer durch Co-opetition gekennzeichneten Situation die Flexibilität höher und die Biases in der Informationsverarbeitung geringer ausfallen. Zur Erreichung dieser Ziele sind drei Serien mit insgesamt 13 Online- und Laborexperimenten geplant. Co-opetition wird jeweils mit Wettbewerb, Kooperation und einer Leistungssituation ohne positive oder negative Interdependenz vergleichen. Die gewonnen Erkenntnisse tragen zum besseren Verständnis der Auswirkungen von alltäglichen, durch Co-opetition gekennzeichneten Situationen bei. Potentielle Folgeprojekte sollten insbesondere die langfristigen Auswirkungen von Co-opetition im (Arbeits-)Alltag untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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