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Zerebrale Repräsentanz gastrointestinaler Funktionen ("intestinaler Homunkulus") und deren Plastizität
Antragsteller
Professor Dr. Paul Enck
Fachliche Zuordnung
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung
Förderung von 1998 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5094100
Die kortikale Repräsentanz von Funktionen des Magen-Darm-Traktes sind bislang ausschließlich für Gesunde und für Patienten mit funktionellen Störungen des Intestinums untersucht worden, nicht jedoch für Patienten mit organisch verursachten Störungen; Änderungen der kortikalen Organisation im spontanen Verlauf einer Erkrankung oder nach medizinischer Intervention für die Magen-Darm-Funktionen sind dagegen unbekannt. In zwei Untersuchungsserien sollen Aspekte der kortikalen Repräsentanz und deren Plastizität bei Patienten mit chronischen Endddarmproblemen klinisch und funktionell bildgebend untersucht werden: zum einen bei kompletten und inkompletten Querschnittsläsionen, zum anderen bei Stuhlinkontinenz unterschiedlicher Genese vor und nach einem Biofeedbacktraining. In beiden Fällen erwarten wir von der funktionellen Bildgebung des Gehirns Hinweise von klinischer Relevanz: Bei Patienten mit gesicherter kompletter Läsion findet sich häufig eine residuale Wahrnehmung, die bislang unerklärt ist, deren kortikales Korrelat jedoch einen prädiktiven Wert für die klinische Prognose bieten könnte. Bei Patienten mit Inkontinenz kooreliert der Funktionszustand des Beckenbodens und dessen Änderung im Verlauf einer Therapie oft nicht mit der klinischen Symptomatik; auch hier könnte die zentrale Verarbeitung eine wichtige erklärende Variable sein.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Wolfgang Grodd