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Groß-Gerau, Auf Esch. Auswertung des zoologischen und botanischen Probematerials aus dem römischen Vicus zur Rekonstruktion von Lebensgrundlagen und Umwelt
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Markus von Kaenel
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 1998 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5082408
Das von der DFG, dem Land Hessen und privaten Sponsoren unterstützte Projekt zum römischen Groß-Gerau erbrachte bisher allein mit archäologischen Arbeiten, die durch geophysikalische Prospektion unterstützt wurden, neue wichtige Erkenntnisse zu Umfang und Struktur der Siedlung und eine Verdichtung der Siedlungsbefunde. Das Ergebnis stellt der vorläufige Gesamtplan der Siedlung dar, der an wichtigen Punkten vertikal-, aber auch horizontalstratigraphisch entflochten ist. In unserern Untersuchungen konnte darüber hiaus wichtiges archäozoologisches, archäobotanisches und geomorphologisches Probenmaterial sichergestellt werden.Dieses Material soll im Rahmen des beantragten Projektes in seiner Entwicklung während der verschiedenen Siedlungsperioden des Vicus, die durch Militär- und Zivilpersonen unterschiedlich geprägt sein dürften, untersucht werden. Die Bedeutung der heimischen bzw. eingeführten Nahrungsmittel und Kulturpflanzen sowie der Haus- bzw. Wildtiere für Ernährungswirtschaft, Handel und Handwerk ist zu klären. Aufgrund der Zusammensetzung und der Herkunft der organischen Funde innerhalb des Vicus sollen Ausagen über soziale und kulturelle (ethnische?) Bevölkerungsgruppen formuliert und diskutiert werden. Osteometrische und paläobiologische Untersuchungen können Hinweise zum Romanisierungsgrad der Bewohner aus Siedlung und Umland geben. Anhand des archäobiologischen Materials lassen sich zudem Aussagen zur Wechelwirkung zwischen Siedlung und Naturraum formulieren.Zusammenfassend ist schließlich in Kooperation von Archäologie und Naturwissenschaften ein 'Wirtschaftsmodell' für Groß-Gerau und ein struktureller Vergleich mit anderen römischen Fundstellen am Limes und im Hinterland zu erarbeiten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen