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Digitale Edition und thematische Erschließung der Schriften von Franz Liszt (Liszt Schriften Digital)

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 507178756
 
Gegenstand des Projekts ist die digitale Edition der sämtlichen Schriften von Franz Liszt. Übergeordnetes Ziel ist die erstmalige vollständige Bereitstellung und weltweite Erreichbarkeit der Texte einschließlich aller relevanten Materialien und Dokumente als historisch-kritische sowie in offenen Standardformaten erstellte, gut auffindbare, kostenfrei und langfristig verfügbare born digital-Edition. Mit Hilfe einer thematischen Erschließung der Schriften wird erstmals ein über die üblichen Suchoptionen hinausgehender interessengeleiteter und interdisziplinärer Zugriff auf die Texte ermöglicht. Die statische Einteilung einer gedruckten Ausgabe wird aufgegeben zugunsten von weitaus vielfältigeren Möglichkeiten sowohl chronologischer als auch thematischer Anordnung und Selektion, wie sie nur in einer digitalen Edition realisiert werden können. Dies trägt der thematischen Fülle der Liszt-Schriften Rechnung, deren Fokus weit über rein musikalische Fragen – etwa der Programmmusik – hinausgeht: So nimmt Liszt z. B. im literarischen Format des Reisebriefes zu ästhetischen, kulturellen und sozialen Problemen Stellung; den Werken Richard Wagners widmet er umfangreiche Essays, über Fryderyk Chopins Leben und Schaffen verfasst er nach dessen Tod eine Monographie. Im Kontext seiner Tätigkeit als Weimarer Hofkapellmeister (1848-1858) entwirft er unter dem Titel "Die Goethe-Stiftung" ein detailliertes Programm zur Förderung aller Kunstsparten. Das umfangreiche Buch über "Die Zigeuner und ihre Musik in Ungarn" ist getragen von der (heute widerlegten) Überzeugung, der ungarischen Musik liege ein von Sinti und Roma tradiertes Epos in Tönen zugrunde. Die charakteristische Diversität dieser Themen und ihr weiter kultureller Horizont, der philosophische, musikästhetische, sozialkritische und kulturgeschichtliche Fragen verbindet, soll mithilfe eines kontrollierten Schlagwortsystems erschlossen werden. Dieses Konzept erfordert die Entwicklung neuartiger Module, die für die digitale Edition von Musikerschriften im Rahmen des Liszt-Projekts erprobt werden sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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