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Evolutive Veränderung im Kauzyklus bei Artiodactyla und Perissodactyla

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25905019
 
Das quetschende Gebiss der frühen Pflanzenfresser wird zu einer scherenden Funktionsweise umgebaut. Diese Entwicklung ist mit einem selektiven Vorteil verbunden und erfolgt in den einzelnen Linien unabhängig. Im ersten Teilprojekt soll die Funktionsweise des bunodonten Gebisses von Diacodexis mit der anderer Artiodactyla mit bunodontem Gebiss (Suiden, Entelodontidae) verglichen werden. Darauf aufbauend wird der Umbau zu den frühen selenodonten Formen (Merycoidodontidae, Cainotheriidae, Anthracotheriidae) untersucht werden. Dabei ist zu prüfen, ob die verschiedenen Linien stets die gleichen Evolutions- und Funktionsschritte durchliefen und ob sie denen der bereits untersuchten Equoidea entsprechen. Mehrere Artiodactyla haben bilophodonte Gebisse entwickelt (Tajassuidae, Hippopotamidae). Deswegen werden im zweiten Teilprojekt Parallelen mit bilophodonten Gebissen bei den Perissodactya (Tapiren und Lophiodonten) und anderen Gruppen (Deinotheriidae, Macropodidae) funktionsmorphologisch an hand von 3D Modellen im OFA untersucht. Mit den hier geplanten Vorhaben wird – zusammen mit den bereits erfolgten Untersuchungen an der Equoidea – ein großer Bereich der Diversität in der Funktionsweise der Gebisse herbivorer Großsäuger abgedeckt. Dieser funktionelle Aspekt ist für die Interpretation fossiler Gebisse innovativ, weil bislang meist Fragen der Homologie und die räumliche Anordnung der Zahnelemente im Vordergrund standen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Professor Dr. Thomas Martin
 
 

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