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Bildungsinfrastrukturen in der Mittelstadt („Bildungsinfrastrukturen“)

Fachliche Zuordnung Datenmanagement, datenintensive Systeme, Informatik-Methoden in der Wirtschaftsinformatik
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462287308
 
Das Teilprojekt Bildungsinfrastrukturen untersucht die Rolle von digitalen Bildungsinfrastrukturen in der Unterstützung und Komplementierung eines vollwertigen Bildungsangebotes vor Ort und erforscht die Potentiale und Grenzen von Digitalisierung in der mittelstädtischen Bildungsinfrastruktur. Den Hintergrund des Projekts stellt die Beobachtung dar, dass in deutschen Mittelstädten die Lebenschancen und Opportunitätsstrukturen junger Menschen einerseits durch den Zugang zu Bildung, andererseits durch bildungspolitische Maßnahmen der digitalen Steuerung bestimmt werden. Das Teilprojekt rückt dagegen die Zugänglichkeit von Bildung, d.h. die subjektiv wahrgenommene Zugänglichkeit des Bildungssystems und der Möglichkeiten, Bildungsentscheidungen individuell mitzubestimmen und ggfs. getroffene Entscheidungen zu ändern, in den Mittelpunkt. Die Partner erforschen in einer transdisziplinären Zusammenarbeit, welche schulischen, außerschulischen, formalen und non-formalen Angebote in den Mittelstädten zur Verfügung stehen und welche Kooperations- und Kommunikationsstrukturen (Wege, Anlässe, Interaktionen) zwischen den Akteuren bestehen, um die für die Bildungslandschaft charakteristische ‚Versäulung‘ zu überwinden und optimale Lebens- und Bildungschancen zu ermöglichen. Dabei werden qualitative und quantitative Methoden in kontrastierenden Fallstudien genutzt. Aufgeteilt in fünf Arbeitspakete rekonstruiert das Teilprojekt mithilfe von Dokumentenanalysen zunächst die institutionellen Infrastrukturen des schulischen und außerschulischen Bildungssektors gewählter Mittelstädte. Im zweiten Schritt werden mittels Experteninterviews die in Prozessen und Interaktionen zum Vorschein tretenden Rationalitäten, Praktiken und Handlungsoptionen der Akteure erhoben. Anschließend werden anhand einer web-basierten Expertenumfrage Kompetenzen, Bedarfe und Bedürfnisse seitens der Bildungspolitik und -praxis untersucht. Der Erkenntnis- und Gestaltungsorientierung der Forschungsgruppe folgend fragt das Teilprojekt ebenfalls nach Möglichkeiten der Etablierung/effiziente Nutzung digitaler Infrastrukturen in den Mittelstädten. Im Einklang mit dem Gesamtkonzept der Forschungsgruppe untersucht das Teilprojekt, wie die Digitalisierung im Bildungsbereich die Liveability der Mittelstädte erhält und stärkt, wie Digitalisierungsprozesse die Capabilities relevanter Akteure prägen, wie sie nachhaltig auf Bildungsstrukturen, -netzwerke und -prozesse wirken, und welche Bedarfe und Bedürfnisse dadurch sichtbar und/oder problematisch werden. Indem Mittelstädte als Reallabore in den Forschungsprozess aktiv miteinbezogen werden, wird anhand der ermittelten Kenntnisse erforscht, wie die existierenden Rationalitäten, Praktiken und Akteurs-Konstellationen durch digitale Transformationsprozesse umgedeutet und neu justiert werden (können), sodass das Teilprojekt im Endergebnis Lösungsvorschläge in Form von Policy-Instrumenten, Empfehlungen, Datensets und Reflexions-Tools erarbeiten kann.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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