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Linearisierung syntaktischer Strukturen in einem hierarchischen Syntaxmodell

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2007 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 50520862
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Ziel des Projektes war es, einen Ansatz zur Modellierung von Linearisierung syntaktischer Strukturen innerhalb eines hierarchischen Syntaxmodells zu entwickeln. Die Ausgangshypothese war hierbei, dass Linearität keine fundamentale Eigenschaft von Sprache – d.h. von Grammatik als autonomer Ebene – ist. Das empirische Augenmerk lag dementsprechend auf sprachlichen Phänomenen, die diese Hypothese zumindest oberflächlich zu unterstützen scheinen – Synchronizitätsphänome in der Gebärdensprache und in Strukturen der gesprochenen Sprache, die, bei strikter Bindung zwischen oder gar Gleichsetzung von hierarchischen und linearen Ordnungen, als unterspezifiziert gelten müssten – also in erster Linie Koordination und diskontinuierliche Strukturen. Die Ausgangshypothese wurde in zweifacher Hinsicht spezifiziert: hinsichtlich der Regeln, der eine Abbildung von hierarchischer Struktur unterliegt und hinsichtlich der Verortung von Linearisierung innerhalb einer Theorie von Sprachfä higkeit. Zum ersten Punkt wurden einerseits die Simultaneitätseffekte in der Gebärdensprache über eine erweiterte Fassung des Input Correspondence-Prinzips von Ackema and Neeleman (2004) erfasst und andererseits eine Theoie für Linearisierung diskontinuierlicher Strukturen in Koordination über eine Abschwächung der Ordnungsrelation selber formuliert. Der zweite Punkt beeinhaltet einerseits einen Vorschlag, der die Linearisierung als parasitär auf expliziten Abbildungen zwischen Ebenen sprachlicher Repräsentation betrachtet , andererseits aber auch eine Analyse, bei der Ordnungsrelationen parallel zur syntaktischer Derivation ermittelt und manipuliert werden können.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2008). ‘Review of Structures and Beyond. The Cartography of Syntactic Structures, Adriana Belletti (hrsg.). Language 84, 179–182
    Grewendorf, Günther
  • (2008). ‘The Left Clausal Periphery. Clitic Left Dislocation in Italian and Left Dislocation in German’. In: B. Shaer, P. Cook, W. Frey & C.Maienborn (hrsg.), Dislocated Elements in Discourse. Syntactic, Semantic, and Pragmatic Perspectives. London,Routledge, 49–94
    Grewendorf, Günther
  • (2009). ‘A prosodic approach to particle verbs’, Linguistische Berichte 217, 81–96
    Kremers, Joost
  • (2009). ‘Recursive linearization’, The Linguistic Review 26(1)
    Kremers, Joost
  • (2009). ‘The Hybrid Complementizer System of Cimbrian’. Proceeding of the XXXV Incontro di Grammatica Generativa. Centro Interdiparti mentale a di Studi Cognitivi sul Linguaggio, Universit` degli Studi di Siena, 181-194
    Grewendorf, Günther & Cecilia Poletto
  • (2009).‘Phases and Cycles: Some Problem with Phase Theory’. The Linguistic Review 26-4, 385-430
    Grewendorf, Günther & Joost Kremers
  • (2010). ‘Discontinuous DP-coordination in German.’ In:Van Craenenbroeck, J. & Rooryck, J.,(hrsg.) Linguistic Variation Yearbook 2010, Amsterdam: Benjamins, 161–200
    Prinzhorn, Martin & Viola Schmitt
  • (2010). ‘On the typology of verb second’. In: T.Hanneforth & G.Fanselow (hrsg.), Language and Logos, Berlin: Akademie-Verlag, 72–96
    Grewendorf, Günther
  • (2011).‘Hidden Verb Second: The Case of Cimbrian’. In: M. Putnam (hrsg.), Studies on German-Language Islands. Amsterdam: John Benjamins, 301-346
    Grewendorf, Günther & Cecilia Poletto
  • (2012). ‘Separable prefixes and verb positions in Cimbrian’. In: Enjoy Linguistics! Papers offered to Luigi Rizzi on the occasion of his 60th birthday, online Publikation des Centro Interdipartimentale di Studi Cognitivi sul linguaggio, Universität Siena
    Grewendorf, Günther & Cecilia Poletto
  • (2012). ‘Wh-movement as topic movement’. In: Laura Brug` et al. (hrsg.), Functional Heads. Oxford, Oxford University Press, 55-68
    Grewendorf, Günther
 
 

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